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Foto: dpa/Rehder

Solange Günther Platter noch Innenminister und nicht Chef des Heiligen Landes Tirol war, hat es eine von den Wiener Grünen initiierte Aktion namens "Platterwatch" gegeben, welche darauf abzielte, sich gegen die Observationsgelüste Platters zur Wehr zu setzen, indem Platter und seine politischen Aktivitäten selbst eingehend observiert wurden. Für Verächter anglo-deutscher Mixturen ist ein Wort wie Platterwatch gewiss ein Greuel ("Platterguck" oder "Platterglotz" als Ersatz?).

Aber das Konstruktionsprinzip des Wortes, das muss man ihm lassen, ist logisch und leicht zu durchschauen: Der zweite Wortbestandteil – "Watch" – weist darauf hin, dass jemand (oder etwas) angeschaut wird; der erste verrät, um wen (oder was) es sich handelt. Platterwatch (jetzt ersetzt durch: www.ueberwachungsstaat.at) ist wahrlich nicht die erste Aktion ihrer Art: In den USA, wo man von vornherein meist Englisch spricht, gibt es Bushwatches zuhauf (47.000 Nennungen bei Google); Human Rights Watch ist eine New Yorker Nichtregierungsorganisation (auch ein schönes Wort), die die Einhaltung der Menschenrechte beobachtet. Und viele erinnern sich sicher noch an die Fernsehserie Baywatch, in der David Hasselhoff als Rettungsschwimmer die Bucht von Malibu watchte.

Fände ein Leser mit den bestehenden Watches nicht das Auslangen, so stünde es ihm selbstverständlich frei, neue zu gründen und zu erfinden: Wer den Finanzminister anschauen wollte, triebe Moltererwatch; Liebhaber der Gesundheitsministerin frönten der Kdolskywatch; die Begutachtung des österreichischen Bundespräsidenten wäre Fischerwatch, während wiederum die intensive Beobachtung einer Schweizer Uhrenmarke Watchwatch hieße, und so fort.

Gesetzt den Fall, die p.t. Leser kennen jemand, den oder die sie gerne watchen würden: Ich bitte um Mitteilung an die Allgemeinheit.