Frühstückswissenschaftler: Ist das nicht ein entzückendes Wort? Gelesen habe ich es vergangene Woche in einer wunderbaren Essen-und-Trinken-Spezialausgabe des Süddeutschen Magazins, welche Antworten auf die essenziellen Fragenstellungen der frühen Morgenstunden vermittelt hat: Besser Speck mit Ei oder Müsli? Welche zeitgenössischen Zubereitungsvarianten für das Spiegelei kennen wir? Und welche Lebensmittel machen, nach einem allzu üppigen Umtrunk am Vortag, dem Kater am verlässlichsten den Garaus?

Zur Hilfe bei der Lösung solcher Probleme sind Frühstückswissenschaftler von unschätzbarem Wert. Frühstückswissenschaftler haben herausgefunden, dass ein ordentlicher Cholesterinstoß nach dem Aufstehen weniger schädlich ist als allgemein vermutet. Frühstückswissenschaftler haben herausgefunden, dass ein paar Tassen Kaffee der Gesundheit durchaus zuträglich sind. Und Frühstückswissenschaftler haben herausgefunden, dass auch der Verzehr von Müsli mit Banane keinerlei gesundheitliche Probleme bereitet (vor Müsli mit Apfel sollte man sich hingegen tunlichst hüten).

Trotz dieser bahnbrechenden Erkenntnisse bleiben doch noch viele frühstückwissenschaftliche Forschungsfragen offen: Wie schaut's mit dem Early-Morning-Grammelknödel aus – empfehlenswert oder tabu? Wo ist eigentlich das Institut für Frühstückswissenschaften an der Universität Wien? Wie steht es um die Wissenschaften vom Abendessen? Und welche neuen Erkenntnisse hat uns die internationale Jausnologie zu vermitteln?

Womöglich gibt es ja unter den p.t. Lesern ein paar Frühstückswissenschaftlerinnen und Frühstückswissenschaftler, die uns dazu nähere Auskunft geben können.