Ja, vor der Krise, da war natürlich alles ganz anders. Mit einer Geschäftspraxis, von der ich letzter Zeit ein paar Mal gelesen habe, ist es jetzt eher Sense: Nämlich dem so genannten "Flipping". Damit ist gemeint, dass man eine Sache (etwa ein Haus), zu einem bestimmten Preis erwirbt und sofort wieder veräußert, sobald der Preis angezogen hat. Logischerweise setzt ein erfolgreiches Flipping ein Marktumfeld voraus, in dem die Preise tendenziell nach oben gehen, und nachdem momentan häufiger das Gegenteil der Fall ist, hat es sich bis auf weiteres ausgeflippt.

Flipping klingt in meinen Ohren sehr nach einem Wort, das noch nicht ins Deutsche eingemeindet wurde, anders als andere Ing-Wörter, die bei uns seit langem heimisch sind: Ich denke zuallererst ans Jogging und ans Bodybuilding, bin mir aber sicher, dass die Leser noch ein paar zusätzliche hübsche Begriffe vom Ing-Typus beizusteuern haben (Canyoning!).

Ich muss dieses Stichwort auch zum Anlass nehmen, eine definitiv nicht-linguistische, aber gleichwohl bittere Klage darüber zu führen, dass der Flipper (i.e. der Flipperautomat) offenbar zur aussterbenden Art geworden ist. Ein paar von den Dingern stehen noch im Prater herum, aber von einer flächendeckenden Versorgung der Stadt keine Rede mehr. Ein unglaublicher Skandal, der nur leider viel zu wenig angeprangert wird.