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Einkugelfähigkeit: Dieses gloriose Wort wollte ich unbedingt noch in diesem Jahr in mein Wörterbuch aufnehmen, obwohl es nun auch schon wieder etliche Monate her ist, dass es unser Bundeskanzler (damals war er noch Infrastrukturminister) Werner Faymann in den öffentlichen Sprachgebrauch eingeführt hat. Bei der Besichtigung eines Gürteltiers namens Gordy in Schönbrunn pries er nämlich die "Einkugelfähigkeit dieses Tiers". Das war ausgezeichnet beobachtet und ebenso gut formuliert, als würde man die Miaufähigkeit einer Katze oder die Nagefähigkeit eines Bibers loben.

Ein besonders verbreitetes Substantiv ist die Einkugelfähigkeit freilich ebenso wenig wie das zugehörige Verbum "sich einkugeln", welches wohl soviel bedeutet wie "sich durch eine einkrümmende Bewegung in einen kugelförmigen Zustand versetzen". Viel häufiger trifft man auf das bloße Verbum kugeln bzw. auf die Behauptung, eine Sache sei zum Kugeln ("so lustig, dass man darüber sehr lachen muss", definiert der Duden). Die Variante zerkugeln habe ich ursprünglich für eine genuin ostösterreichische Errungenschaft gehalten, eine kleine Google-Recherche hat mir aber gezeigt, dass man sich auch jenseits der deutschen Grenze zerkugelt, wenigstens im Internet: "suuuuper – ich hau mich wech!!! *zerkugel*" heißt es auf einer Website; "*lol* *wecklach* *zerkugel*" auf einer anderen. Das letzte Zitat bringt besonders gut zum Ausdruck, dass es sich bei *zerkugel* um eine bodenständige Variante des gleichbedeutenden LOL handeln dürfte.

Weihnachtlich-kugelrunde Assoziationen der p.t. Leser zum Thema einkugeln, abkugeln, rumkugeln, zerkugeln und ähnlichem sind herzlich erbeten.