die vergangenheit immer herrlich, schöner, interessanter und die

zukunft immer fürchterlich, grauenvoll. stehen sie auf, wenn ich mit ihnen spreche. oder meinen sie die vergangenheit war immer schrecklich banal, stumpfsinnig, die zukunft aber immer schöner, verheißungsvoller und die gegenwart zum kotzen. setzen sie sich.

wahrscheinlich vermuten sie, dass eher die zukunft banal, stumpfsinnig, gnadenlos oder trivial war und die gegenwart

am schönsten und die vergangenheit fürchterlich, schrecklich. beweise? wir sind hier beim permutieren mein lieber, und jede permutation hat recht. das ist ein mathematisches axiom, oder wie man diese komischen dinger nennt. schließlich sind

vergangenheit, gegenwart und zukunft kopfgeburten. reine

kopfgeburten. verstehen sie? es gibt weder vergangenheit noch gegenwart noch zukunft. stehen sie auf, wenn ich mit ihnen

spreche. allerdings ist von den vielen varianten nur eine

permutation mehrheitsfähig. das sage ich ihnen. bedenken sie das. nur eine permutation ist immer mehrheitsfähig gewesen. kennen sie das lied "seit den römern gehts bergab, holladrio"?

ja? na, dann singen wir jetzt alle das lied "seit den römern gehts bergab, holladrio...".

(friedrich achleitner, DER STANDARD/Printausgabe, 31.01/01.02.2008