Die Zeiten, in denen man Kinder gerne Zbiegniew oder Zlatko taufte, sind offenbar vorbei. Die FAZ berichtete in ihrer Wochenendausgabe von einer Studie der Mainzer Sprachwissenschaftlerin Damaris Nübling, welche sich die historische Entwicklungslinie bei der Vergabe deutscher Vornamen vorgeknöpft hat. Dabei kam Nübling zum Schluss, dass es bei den beliebtesten Namen einen starken Trend hin zu den Hiaten gibt, also "zwei aufeinander folgenden Vollvokalen, die verschiedenen Silben angehören". Während im Jahr 1945 lediglich Marion und Michael von einem Hiat geschmückt wurden, sind heute Namen wie Noah, Mia, Sophia oder Leonie so richtig populär.

Nübling hat einen hübschen Namen für dieses Phänomen ersonnen: Sie bezeichnet es als "Maoam-Effekt", also mit dem Markennamen eines Kaubonbons, das das Gatschig-Matschige der Kautätigkeit kongenial zum Ausdruck bringt. Ob es inzwischen hiatverliebte Eltern gibt, die ihre Kinder überhaupt gleich Maoam taufen, konnte ich in der Schnelligkeit leider nicht recherchieren.

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