Magna Steyr Mila EV. Österreichs Vorschlag zur mobilen Zukunft.

Foto: Stockinger

Nein: Magna Steyr wird auch künftig kein eigenes Auto bauen. Ja: Der Zuliefer-Riese will an vorderer Front dabei sein, wenn die Zeit des Elektroautos endgültig gekommen ist. Um den Automobilherstellern dieser Welt die eigene Potenz auf diesem Gebiet unter die Nase zu reiben, hat man am Salon eine sogar ganz nett designte, vor allem aber technisch interessante Studie hingestellt: Magna Steyr Mila EV. EV nicht für eingetragener Verein, sondern Elektro-Vehikel - ein Kürzel, das uns künftig immer öfter begegnen wird.

Technische Konfiguration der Vier-Meter-Studie: Den Antrieb übernimmt ein 67-PS-Elektromotor, eine von Magna Steyr entwickelte Lithium-Ionen-Batterie sorgt für den nötigen Saft. Magna nennt eine Reichweite von bis zu 150 km sowie eine durchschnittliche Ladezeit von 2,5 Stunden. Und verweist weiters darauf, dass es sich hierbei um ein komplett fertigentwickeltes Konzept handelt, das blitzartig für eine allfällige Serienentwicklung bereitstünde. Sofern nämlich ein Hersteller daran interessiert wäre. Wobei der Mila EV nicht nur als Elektro-Vehikel, sondern auch für Erdgas-, Brennstoffzellen- oder Hybridantrieb ausgelegt werden könnte. Ein Tausendsassa, vielleicht wird für die grünen Steirer daraus ja mal eine echte eierlegende Wollmilchsau.

Wie der Salonrundgang zeigt, ist Magna selbstverständlich bei weitem nicht die einzige Firma, die am Elektroauto bastelt. Beim Thema EV will beispielsweise künftig auch Chrysler ordentlich mitmischen. Wie? Mit zwei Studien zeigen die Amerikaner, wie elektrisierend sie sich die Zukunft vorstellen: Chrysler 200C EV (fesche Limo) und Dodge Circuit EV (rescher Renner). Und weiterhin bleibt der letzte technische Schrei in der Batterietechnologie das Thema Lithium-Ionen. Solange die Vorräte reichen - das Alkali-Metall Lithium wird vor allem in Bolivien, Chile und Argentinien abgebaut.

Selbst, wenn Firmen wie Tesla bereits mit aufregenden Stromern da sind und andere wie Smart, Mini im Feldversuch stehen: Auch für die ersten paar E-Autos werden noch (mindestens) zwei, drei Jahre vergehen, bis die Zeit der Serie gekommen ist. Etwa Mercedes' elektrifizierte B-Klasse, auf die die Studie Concept BlueZero hinweist. Oder der Opel Ampera. Oder Mitsubishis i-MiEV und i-MiEV Sport Air - der i-MiEV wird heuer im Herbst schon in Japan zu haben sein, Mitte 2010 dann bereits in Österreich, 2011 auch als Peugeot. 2010 soll zudem Fords Studie BEV (Battery electric vehicle) startbereit sein. Technischer Kooperatinspartner: Magna. Mag man eben. (DER STANDARD/Automobil/6.3.2009)