Der Brüllwürfel war mir bis vor der Lektüre der "Maschinenraum"-Kolumne von Walter Gröbchen in der letzten Presse am Sonntag (PamS) unbekannt. Dort nämlich warnt der Kolumnist, dass "natürlich auch Computer-Nerds längst klar sein sollte, dass die billigen Aktiv-Plastikbrüllwürfel, die übl(ich)erweise neben dem Monitor Platz finden, nicht mal fürs Kinderzimmer taugen".

Das Wort Brüllwürfel als Synonym für (billige) Lautsprecher hat sich sofort einen Platz in meinem Herzen erobert: Erstens deshalb, weil das Bild eines brüllenden Würfels etwas per se Treffendes hat, zweitens aber wegen der humoristischen Nähe zum Brühwürfel, von dem der Brüllwürfel in der Aussprache nur um ein zusätzliches L entfernt ist. Das führt zu einer tendenziellen Vermischung der Bedeutungssphären beider Wörter, die von durchaus amüsantem Charakter ist. Mich erheitert jedenfalls die Vorstellung eines Brühwürfels, der plötzlich anfängt, Musik zu spielen, ebenso sehr wie die Vorstellung eines Lautsprechers, den man versehentlich in den Suppentopf wirft. Sprachdadaismus vom Feinsten!