Bild nicht mehr verfügbar.

Unterstützer Präsident Zelayas auf dem Weg zum Flughafen Tegucigalpas...

Foto: AP/Verdugo

Bild nicht mehr verfügbar.

...wo sie auf Blockaden des Militärs treffen.

Foto: AP/Lopez-Mills

Bild nicht mehr verfügbar.

Noch lacht Putschpräsident Roberto Micheletti. Am Montag dürfte sich entscheiden, wer in Zukunft in Honduras regiert.

Foto: AP/Abd

Bild nicht mehr verfügbar.

Unterstützer von Präsident Zelaya demonstrieren in der Nähe des Flughafens in der Hauptstadt Tegucigalpa.

Foto: EPA/GUSTAVO AMADOR

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Organisation Amerikanischer Staaten hat die Mitgliedschaft Honduras ausgesetzt.

Foto: AP Photo/Manuel Balce Ceneta

Tegucigalpa - Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des gestürzten honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya und Sicherheitskräften am Flughafen der Hauptstadt Tegucigalpa sind die Demonstranten Darwin Antonio Lagos und Isis Obed Murillo ums Leben gekommen. Zwei weitere Kundgebungsteilnehmer seien bei den Auseinandersetzungen am Sonntag verletzt worden, teilte die Polizei mit. Die Lage am Flughafen war kurzzeitig eskaliert, als Demonstranten versuchten, auf das abgeriegelte Flughafengelände vorzudringen.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Polizei Tränengas gegen die Demonstranten einsetzte. Nach Angaben eines Kameramanns des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera fielen Schüsse. Nach gut zehn Minuten kehrte wieder Ruhe ein.

Am Flughafen warteten zehntausende Menschen auf die Rückkehr Zelayas - allerdings verweigerten die neuen Machthaber dem gestürzten Präsidenten die Landeerlaubnis.

Keine Landeerlaubnis

Die Behörden untersagten Zelayas Flugzeug die Landung in Honduras und drohten damit, die Maschine notfalls abzufangen. Daraufhin erklärte Zelaya, er werde nach El Salvador fliegen und nach anderen Möglichkeiten suchen, nach Honduras zurückzukehren. Sollte es dem gestürzten Staatschef dennoch gelingen, in seine Heimat zurückzukehren, droht ihm die Festnahme.

Zelaya ist schließlich am Sonntagabend in San Salvador eingetroffen, nachdem sein erster Versuch, eine Woche nach Honduras zurückzukehren, gescheitert war. Es wird erwartet, dass sich Zelaya in der Hauptstadt von El Salvador mit dem Generalsekretär der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS), Jose Miguel Insulza, und Präsidenten befreundeter Staaten treffen wird. Die Präsidenten von Ecuador, Argentinien und Paraguay unterstützen ihn bei seinen Versuchen, die Macht in seinem Land zurückzuerlangen.

Militärputsch

Trotz Warnungen hatte sich der gestürzte Präsident am Sonntag auf den Weg zurück nach Honduras gemacht. Er war vor einer Woche im Streit über eine zweite Amtszeit vom Militär außer Landes gebracht worden. Der Sturz löste Proteste in Honduras und massive internationale Kritik aus.

Unterdessen warnte der von den Putschisten eingesetzte Übergangspräsident Roberto Micheletti das Nachbarland Nicaragua, die Souveränität von Honduras zu respektieren. Micheletti zufolge brachten sich nicaraguanische Truppen an der gemeinsamen Grenze in Stellung. Die Armee Nicaraguas wies die Angaben zurück, sie seien falsch.

D'Escoto begleitet Zelaya

Mit Zelaya an Bord ist der aus Nicaragua stammende Präsident der UNO-Vollversammlung, Miguel d'Escoto Brockmann. Ursprünglich sollten auch der Generalsekretär der Organisation Amerikanischen Staaten (OAS), José Miguel Insulza, sowie die Staatschefs von Argentinien, Ecuador und Paraguay, Cristina Kirchner, Rafael Correa und Fernando Lugo, mitfliegen. Die vier Politiker machten sie aber schließlich auf den Weg nach El Salvador. Der internationale Flughafen von Tegucigalpa war am Sonntag weitgehend abgeriegelt. Soldaten und Polizisten bewachten die Zufahrtsstraßen. Die meisten Flüge wurden gestrichen, am Flughafen waren weit mehr Soldaten als Passagiere zu sehen.

OAS-Generalsekretär Insulza hatte Zelaya geraten, von seinen Heimkehrplänen vorerst Abstand zu nehmen. Der Erzbischof von Tegucigalpa, Kardinal Óscar Andrés Rodríguez Madriaga, hat an Zelaya appelliert, derzeit nicht zurückzukehren. Es bestehe die ernste Gefahr, dass es in dem mittelamerikanischen Land zu einem Blutbad komme, warnte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Honduras.

OAS setzt Mitgliedschaft aus

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat die Mitgliedschaft von Honduras wegen des Putsches gegen den außer Landes geschafften Präsidenten Manuel Zelaya ausgesetzt. Die am Samstag auf einer Dringlichkeitssitzung in Washington einstimmig beschlossene Maßnahme stützt sich auf die 2001 angenommene Demokratie-Charta der Organisation, in der es heißt: "Die Völker Amerikas haben ein Recht auf Demokratie, und ihre Regierungen haben die Pflicht, sie zu fördern und zu verteidigen.

Die OAS hatte die Putschisten ultimativ zur Wiedereinsetzung Zelayas in sein Amt bis Samstag aufgefordert. Zelaya war am vergangenen Sonntag im Streit um eine von ihm angestrebte Volksabstimmung über eine zweite Amtszeit vom Militär festgesetzt und außer Landes gebracht worden. Der Oberste Gerichtshof billigte das Vorgehen der Streitkräfte. (APA)