Wer diesen Start schafft, braucht doch keine Lektion in Fahrtechnikgrundlagen ...

Foto: tropper/KitzAlpBike

Und er, sagt H., fahre gut: Sonst hätte er nicht gerade die "KitzAlpBike" bestanden. Nur die Kurzdistanz (24 km) zwar, - aber auch die schaffe längst nicht jeder.

Ihm da jetzt eine Lektion Fahrtechnikgrundlagen anzubieten sei daher eine Beleidigung: Er fahre sicher und routiniert - im Alltag wie beim Sport. Tricks? Gern. Aber Grundlagen? Frechheit!

Kurt Exenberger lächelt. Er kennt diese Suada. Seit zehn Jahren. Denn so lange gibt seine Kitzbüheler "Bike Academy" Mountainbikern Radnachhilfe. Auch Basics: Weil Hobbyradler wie H. so viele "Bugs" internalisiert haben, dass sie gar nicht merken, dass oder wo sie anstehen. Sie merken nur, sagt Exenberger, wenn nix weitergeht, obwohl Kraft und Kondition da sind. Im besten Fall geht der Spaß flöten. Im schlimmsten die Gesundheit.

Dabei, sagt Exenberger, gehe es oft bloß um Kleinigkeiten. Dann zeigt er H. den Unterschied zwischen bremsen und "bremsen". H. probiert es selbst, ist beeindruckt - und hat eine Frage: Wieso es solche Kurse nicht auch für Stadtradler gebe. Fahrtechnik für Alltagsbiker wäre doch eine lebenserhaltende Maßnahme.

Exenberger lacht - und H. erkennt, dass er seine Frage selbst beantwortet hat. Eingangs. Radfahrer funktionieren nämlich wie Autofahrer. Erstens kann jedes Kind Rad fahren. Zweitens fahren nur die anderen schlecht. Also ist (drittens) ein Schulungsangebot nicht überflüssig - sondern eine Beleidigung. (Thomas Rottenberg/DER STANDARD/Automobil/3.7.2009)