In Sachen Design punktet der GLK durch markante Eigenständigkeit.

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Mercedes AMG

Grafik: DER STANDARD

Der X3 steht eher für selbstbewusste Unaufgeregtheit.

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BMW

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Der eine ist ein Jüngling, der andere bereits ein etwas betagter Herr: Mercedes GLK, seit Oktober 2008 auf dem Markt, und BMW X3, der seinen Erstauftritt im Herbst 2003 hinlegte. Letzterer schuf damit das Segment kompakter Premium-SUVs, war darin lange Zeit Alleinherrscher mit entsprechend sagenhaften Verkaufszahlen – und hat allerdings jetzt einiges an Konkurrenz bekommen. Außer dem GLK zum Beispiel Audi Q5, Volvo XC60, Land Rover Freelander 2.

Weil der X3 in Graz in bestechender Qualität zusammengeschraubt wird, sieht er im direkten Vergleich auch nicht so dramatisch alt aus, wie man vermuten könnte. Schon gar nicht im Hauptkapitel, um das es hier geht: Verbrauch. Wir bekamen testhalber nämlich die jeweiligen Einstiegs-Diesler in die Hände: Mercedes GLK 220 CDI 4matic Blue Efficiency (170 PS) und BMW xDrive 18d (143 PS).

Der Innenraum des Mercedes GLK.
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Der GLK hatte zwar das stärkere Aggregat unter der Haube, schaltete aber in sieben Gängen komfortabel wandlerautomatisch – der X3 hingegen wollte es sechsmal handgerührt. In Summe waren die beiden deshalb ähnlich spritzig, also nicht übertrieben, der Mercedes in dieser Disziplin aber doch (nicht nur subjektiv) einen Tick vor dem BMW. Bei den Testverbräuchen kehrte sich die Sache um, da lag der Bayerische ganz leicht in Front: Auf 7,7 l / 100 km kamen wir mit dem X3 18d, 7,9 ermittelten wir an der Zapfsäule für den GLK 220d.

Beides sehr ordentliche Werte, die radikalen SUV-Gegnern wenig Argumente liefern. Beide haben zudem österreichische Gene: Für das Mercedes-Aggregat zeichnet der Österreicher Leopold Mikulic, genialer Mercedes-Motoren-Entwicklungschef, verantwortlich, jenes von BMW kommt aus Steyr und wurde auch dort ersonnen.

Der BMW X3 von innen.
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Im Alltagsbetrieb überzeugt der BMW durch den etwas größeren Kofferraum und die nach wie vor tolle Straßenlage. Die ist aber auch schon ein Punkt, in dem er sich dem jüngeren Gegner aus Stuttgart geschlagen geben muss: Der GLK kriegt die Kombination Komfort und Agilität einfach deutlich besser hin. Außerdem zieht der (noch dazu mit Offroad-Paket ausgestattete Test-)Benz bei Geräuschkultur und Innenraumanmutung vorbei, er ist in Summe dem X3 einfach deutlich überlegen. Nur beim Verbrauch. Da spart der Bayer besser als der Schwabe. Erzählen Sie das bloß keinem Schwaben! (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/7.8.2009)