Im Heine-Verlag ist gerade ein kleines Lexikon des Journalisten Sven Siedenberg erschienen ("Besservisser beim Kaffeeklatsching"), welches deutsche Wörter auflistet, die auf unterschiedlichen Wegen in unterschiedliche Sprachen aus- bzw. eingewandert sind und dort fern der Heimat ein Dasein führen, das diese Sprachen hoffentlich auch ordentlich bereichert. Man findet bei Siedenberg natürlich die Klassiker wie Schadenfreude, Kindergarten oder Alpenglühen, aber auch einen Hinweis darauf, dass gewiefte Stilisten im Englischen gelegentlich einen Effekt erzielen, indem sie die bekannte Formel "Isn't it?" durch ihr deutsches Pendant "Nicht wahr?" ersetzen. Beispiele: "Your Mr. Hearst is a billionaire, nicht wahr?" (eine ältere Belegstelle: Time Magazine, 25. 6. 1984) oder "Better I go upstairs now, nicht wahr?" (New York Times, 5. 9. 2004).

Möglicherweise ist das ja ein kleiner Trost für all jene Leser, die sich darüber giften, dass das Deutsche angeblich von englischen Ausdrücken überschwemmt wird. Manchmal wandern die Wörter ja auch the other way round, isn't it? Vielleicht haben die p.t. Leser noch den einen oder anderen Vorschlag in petto, welche deutschen Vokabeln wir unseren Freunden im Ausland als potenzielle Importartikel ans Herz legen sollten.