Herr E. St. schreibt mir: "Sehr geehrter Herr Winder, ich habe mir unlängst ein neues Fahrrad angeschafft, und die Reifen für dieses Rad wurden mit ,unplattbar‘ beworben. Irgendwie ungut der Zwiespalt für mich: Einerseits es sicher von Vorteil, möglichst wenige ,Patschen‘ zu haben. Andererseits fällt mir immer dieses Wortunikum ein, wenn ich auf‘s Radl steige." Danke für die Zuschrift. Ich kann die Gefühlsambivalenz von Herrn St. durchaus verstehen, klingt doch das Wort unplattbar, wiewohl vom Sinn her leicht zu verstehen, doch etwas merkwürdig in österreichischen Ohren.

Die Traditionslinie von "unplattbar" dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach zum berühmt-berüchtigten "unkaputtbar" zurückführen, das seinerseits wieder nach dem Muster von "unsinkbar", "unzerreißbar" etc. geformt ist. Der Google-Suchtest ergibt, dass "unplattbar" ordentlich verbreitet ist (22. 100 Treffer am 1. 9. 2009) – fast ein jeder Fahrradhändler scheint dieses Wort auf Lager zu haben. Mit persönlich kam bei dieser Gelegenheit natürlich auch das wunderbare Wort unpackbar in den Sinn, das wir an anderer Stelle schon einmal erörtert haben und von dem die p.t. Leser wissen, dass es in Wahrheit ja eigentlich nur in seiner Negativversion existiert, weil von der Eigenschaft der Packbarkeit so gut wie nie die Rede ist. Wie es mit der Plattbarkeit ausschaut? Auf diese Frage haben ja womöglich die p.t. Leser die eine oder andere Antwort parat.