Wien - "Im Prinzip" verstehe er es, wenn sein im Oktober 2010 auslaufender Vertrag als Mumok-Direktor nicht verlängert wird, beteuerte Edelbert Köb bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Mittwoch: "Ich halte es für absurd, wenn Altbauern ihre Höfe nicht übergeben wollen. Ich halte es für richtig, dass man in Pension geht."

Die Art und Weise der Bekanntgabe sei aber "befremdlich" : SPÖKulturministerin Claudia Schmied teilte ihre Entscheidung, den Posten auszuschreiben, am Montag nebenbei mit - ohne Köb, der in New York weilte, zuvor in Kenntnis gesetzt zu haben. Mit der Begründung, sie wolle "frischen Wind" haben, kann Köb gar nichts anfangen: "Wir brauchen nur mehr Platz, damit sich der künstlerische Wirbelsturm entfalten kann."

Die Ministerin habe denn auch seine Idee, das Mumok auf die benachbarten Kunsthallen-Räume auszudehnen, gutgeheißen. Wenn es dazu gekommen wäre (die Pläne sind schon fünf Jahre alt): Dann wäre er an einer Vertragsverlängerung sehr wohl interessiert gewesen. Denn er habe Fähigkeiten und Kompetenzen, bei einem Projekt dieser Art Hilfestellung zu leisten.

Eine Expansion wäre, wie berichtet, aber nur möglich, wenn die Kunsthalle absiedelt - ins Künstlerhaus. Doch der Künstlerverein sträubt sich, sein Gebäude herzugeben. Köb musste daher eingestehen, dass die Planungsphase sicher nicht so bald eingeleitet werden kann: "Das wird sich noch drei Jahre hinausziehen." (trenk, DER STANDARD/Printausgabe, 01.10.2009)