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Künftig sollen Skihütten mit dem "Wein-Genusspartner" zertifiziert werden.

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Österreich gilt als flächendeckend wein-sozialisiert. Dem breiten Weinpublikum spricht man einige Weinkenntnis zu, dass es den Wert einer guten Flasche zu schätzen wisse und Qualität auch einfordere. Es gibt jedoch eine Bastion, wo die kollektive Wein-Erziehung noch nicht oder maximal nur sehr punktuell gegriffen hat: die Skihütten.

Als ob sie exterritoriales Gastronomieland wären, werden Gäste bevorzugt mit Tropfen abgespeist, die man im Alltagsleben nicht ohne weiters anzubieten wagt, respektive auch nicht akzeptieren würde. Wenn's nur kalt genug serviert wird, dann merkt eh keiner was.

Wein-affine Hütten

Doch auch das ändert sich, und das freut die gar nicht so wenigen weinliebenden Skifahrenden, die nicht einsehen wollen, weshalb man sich ausgerechnet in der Freizeit mit Schlechtem begnügen sollten, und das oft bei ambitionierter Preisgestaltung. Vor einigen Jahren bereits begann die steirische Weinwirtschaft damit, Winzer und Weine an die Schneebar auf die Skiberge im Ennstal zu bringen. Seit heuer werden in der Skiwelt Amadé Wein-affine Hütten gekennzeichnet, die mit besonderem Angebot und Service aufwarten. Positiv zu registrieren ist, dass die Idee auch außerhalb von offiziellen Marketingaktionen Zuspruch findet. Anspruchslose Kellerprinzen und Rabiatperlen verschwinden zusehends aus den Karten und werden durch Qualitätsvolleres ersetzt.

Wenn jetzt noch sickert, dass es um ein Glas Wein des Schmeckens und nicht der Wirkung wegen geht, brechen selbst in wildesten Halligalli-Skiwelten paradiesische Zeiten an. (Luzia Schrampf/Der Standard/rondo/12/02/2010)