"Die Desoxyribonukleinsäure (Des|oxy|ribo|nukle|in|säure; kurz DNA oder DNS)", verrät uns die Wikipedia, "ist ein in allen Lebewesen vorkommendes Biomolekül und die Trägerin der Erbinformation." So weit, so klar. Sprachlich ist es allerdings so, dass die DNA heute nicht mehr nur auf Lebewesen im engeren Sinn angewendet wird, sondern auch in einem viel weiteren, metaphorischen Sinn.

"Etwas in seiner DNA haben" bedeutet dann soviel wie etwas naturhaft verkörpern ("Russlands übersteigertes Sicherheitsbedürfnis sei geradezu in seiner DNA"; Die Zeit). Interessant ist auch, was man mittlerweise schon alles in seiner DNA haben kann: "Der Skisport ist gleichsam in seiner DNA". " Derzeit werfen CDU und FDP im Bundeswahlkampf SPD-Kanzlerkandidat Frank Walter Steinmeier vor, er trage trotz seiner Beteuerungen, niemals ein Bündnis mit den Linken zimmern zu wollen, die Neigung zum politischen Wortbruch als ,Ypsilanti-Gen' quasi in seiner DNA." "Einer wie Reacher ist mindestens ebenso rücksichtslos wie sie, denn das Reue-Gen fehlte in seiner DNA. Total. Es existierte einfach nicht."

Möglicherweise fühlen sich jetzt ja auch die biotechnologisch versierten Leser dazu motiviert, das DNA-Motiv sprachlich weiterzuspinnen.