Manche Sprachschützer haben es bekanntlich gar nicht gerne, wenn Sprachen sich vermengen und vermischen und dabei etwas herauskommt, was man ihrer Meinung nach als linguistischen Bastard bezeichnen könnte. Selbst ein Schmähwort für ein allzu sehr mit englischem Vokabular aufmunitioniertes Deutsch wurde erfunden, nämlich das "Denglisch", eine Kreuzung aus Deutsch und Englisch. Aber nicht nur "Denglisch" kann störend sein, auch Chinglish hat seine Tücken. Gemeint damit ist der häufig nicht ganz stilsichere Umgang der Chinesen mit dem Englischen: Auf der Website www.chinglish.de dokumentiert der vormalige Radioreporter Oliver Lutz Radtke verdienstvoller Weise Übersetzungshoppalas wie "Mind your hair" oder "Keep your legs! No running!".

Radtke sieht Chinglish als ein wertvolles Kulturgut, das es zu bewahren gelte, weil es vom Untergang bedroht sei. In der Tat: Die New York Times hat in der Vorwoche berichtet, dass sich die Stadtverwaltung von Shanghai anlässlich der Expo vorgenommen habe, besonders peinsame Fehlübersetzungen aus dem Stadtbild zu entfernen ("Machine for cash recycling"; "Urine district" usf.), was der Verbreitung des Chinglishen natürlich einen herben Schlag zufügen würde. Die p.t. Leser aber bitte ich, der Allgemeinheit ggf. noch andere Sprachmischungen als Denglisch und Chinglisch nahezubringen bzw. mitzuteilen, ob sie einschlägige Erfahrungen mit solchen Mischkulanzen gemacht haben.