Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hält die am Dienstag von den EU-Finanzministern beschlossene Hedgefonds-Richtlinie für einen "richtigen, wenn auch zu zaghaften" ersten Schritt. "Weitergehende Maßnahmen sind dringend erforderlich", schreibt die NGO in einer Aussendung. "Hedgefonds sollen auch keine Leerverkäufe tätigen und keine Kredite aufnehmen können, mit denen sie ihre gefährliche Hebelwirkung entfalten können. Alle Hedgefonds-Gewinne müssen zudem mit dem Spitzensteuersatz der Einkommenssteuer besteuert werden", fordert Christian Felber von Attac Österreich.

Langfristig gedacht geht Attac noch einen Schritt weiter und fordert ein "völliges Verbot" von Hedgefonds. "Sie haben keinerlei volkswirtschaftlichen Nutzen, sondern destabilisieren das System. Hedgefonds zu Instrumenten des Risiko-Managements zu erklären, heißt soviel wie einen Pyromanen zum Feuerwehrmann zu ernennen", so Felber weiter. Hedgefonds würden vor allem den Superreichen dienen. "Die durchschnittliche Rendite von Hedgefonds betrug von 1994 bis 2007 nach Gebühren 11,1 Prozent. Solche Renditen sind für 'NormalbürgerInnen' unerreichbar", kritisiert Felber. (red)