Foto: apn/Stache

Die Basler Zeitung hat das Verhalten der deutschen Kanzlerin Merkel in der Euro-Krise nicht besonders geschätzt. Ihre Taktik des Sich-Hindurch-Lavierens sei fehlgeschlagen, "Maximerkel ist zu einer Minimerkel geschrumpft" (10. 5. 2010). Ohne mich genauer in den Fall Merkel vertiefen zu wollen: Es wäre nicht das erste Mal, dass das Wählervolk erst große Hoffnungen in eine Politikerin oder einen Politiker setzt, ihn also gewissermaßen zu einer Maxi-Politikerin oder einem Maxi-Politiker macht, nur um ihn oder sie dann, nach den fast unweigerlich eintretenden Frustrationen und Ernüchterungen, kräftig zu minimieren. Der überlebensgroße Yes-we-can-Obama ist während seines ersten Amtsjahres massiv geschrumpft, seit er allerdings die Reform der Social Security über die Bühne gebracht hat, hat er wieder gewaltig an Statur zugenommen. Die Voranstellung eines "Maxi" oder"Mini" vor einen Politikernamen ist ein etwas rohes, wenn auch probates sprachliches Mittel, um die betreffenden Größenverhältnisse zum Ausdruck zu bringen.

Möglicherweise wollen ja die p.t. Leser selbst ein wenig mit anderen Politikern als Merkel und Obama herumexperimentieren und den einen oder andern je nach Gutdünken vergrößern oder verkleinern.