In der Pressestunde vom Sonntag hat sich Arbeiterkammerpräsident Herbert Tumpel gegen eine Krisenbewältigungspolitik "mit der Gießkanne" ausgesprochen, "die den Menschen das Geld aus der Tasche zieht". Das ist, mit Verlaub, ein Satz, der einem in einer Live-Diskussion schon einmal herausrutschen kann; unstimmig bleibt das Gießkannen-Bild gleichwohl. Es ist zwar einigermaßen klar, was Tumpel meint, nämlich eine undifferenzierte Besteuerung mit dem Zweck, die Mittel zur Bezahlung der Griechenland- und sonstiger Krisen zu generieren; Tumpel hat allerdings übersehen, dass die klassische Gießkannen-Bewegung einem Geben, einer Zuwendung entspricht, und nicht, wie beim Besteuern, einem Nehmen (sonst wäre es ja eine Saugkanne).

Einen schönen FAZ-Artikel zur üblen Fama der Gießkanne bzw. des nach ihr benannten Prinzips im politischen Diskurs finden die p.t. Leser übrigens unter http://tinyurl.com/3yjb8q4. Weiterführende Gießkannen-Assoziationen sind natürlich herzlich willkommen.