Krems - Im Rahmen der niederösterreichischen Architekturtage wird eine zweitägige Exkursion nach Ungarn angeboten. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Arnulf-Rainer-Museum in Baden sowie beim Haus am See (Preis "Bestes Haus 2009") geht es weiter zu Kaufhäusern, Bürozentren und Headquarters in Budapest. Auch dem Zoo wird ein Besuch abgestattet. Eine umfangreiche Reise. Einziger Nachteil: Es entgeht einem der ganze gute Rest. Der da wäre: 15 Ateliers öffnen am Freitag ihre Pforten. Was in all diesen Büros an innovativer Denkarbeit geleistet wird, wenn sie nicht gerade von Architekturtage-Besuchern gestürmt werden, ist in der Ausstellung "New Frontiers. Experimental Tendencies in Architecture" im Wiener Zumtobel Lichtzentrum zu sehen.

Sommerfrische an der Donau

Während am Freitag der Internationale Architekturpreis "Daylight Spaces" verliehen wird, steht der Samstag ganz im Zeichen der Sommerfrische. Elke Krasny geht in Greifenstein spazieren und nimmt ihre Mitgeher zu den neuesten und spannendsten Badehütten an der Donau mit.

Ein Filmabend im Kremser Kesselhaus rundet das Programm ab: "Pessac. Leben im Labor" über die Architektur Le Corbusiers sowie "Schindlers Häuser", ein stoischer Doku-Film von Heinz Emigholz. 40 Häuser zwischen Chicago und Los Angeles werden mit der Kamera bewandert. Stille Bilder. Geduld.

"In den letzten Jahren sind in Niederösterreich viele sehenswerte Bauten entstanden, ein Milieu für das Neue und Moderne gibt es aber bis heute nicht", sagen Franz Sam und Irene Ott-Reinisch, zwei in Niederösterreich viel bauende Architekten. "Vieles entsteht nach dem Motto: ,Nur nicht anecken'." Der nötige Richtungswechsel ist bereits im Gange. (woj, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.5.2010)