Das Love_Kollektiv und ihre Arbeiten (im Rahmen von "Love_3" mit Christian Wallner, März 2010)

Foto: Love_

"Love meint alles, was uns wichtig ist. Es ist nicht nur eines der größten Themen der Kunst, sondern auch einer der Antriebe, diese zu schaffen", erklärt das Kollektiv von Love_. Seit Ende Jänner wechseln in ihren Räumen nahe der Volksoper, also mit ein wenig Distanz zu den szenigen Kunstvierteln, alle drei Wochen die Ausstellungen:

Es sind neun Leute, die Love_ ausmachen (Clemens Denk, Martin Sturm, Karin Mayr, Philipp Hanich, Andrea Lüth, Kathi Reidelshöfer, Gerlinde Wallner, Bernhard Weber, Thomas Weinberger), und das sei auch der Unterschied zu anderen Off-Spaces: "Zwei oder drei Leute können alles viel klarer setzen, als Kollektiv kommt man zu komplett anderen Ergebnissen. Das ist spannend." Nach zwei Jahren malen und Kunst machen habe sich der Wunsch geformt, auch etwas zeigen zu wollen, "Raum, sozialen Raum zu gestalten".

"Wir wollen Kunst so diskutieren, entwickeln, zeigen und letztendlich leben, wie wir es im kommerziellen Bereich vermissen." Love_ sei eine "Bauhütte", wo alles zusammenkommt, was für die Arbeit notwendig ist. Sich selbst positionieren zu wollen hänge auch mit dem "Von-woanders-Kommen" zusammen: Viele haben in Linz bei Ursula Hübner studiert, wie etwa die Krafftmaler.

Love_ sei aber nicht ortsgebunden, sondern agiere auch anderswo: etwa mit der Zeichenstunde (zuletzt im Clubblumen), bei der rund um einen Tisch gemeinsam gezeichnet und geredet wird - eine lockere Atmosphäre, in der das Ganze mehr sei "als die Summe der einzelnen Teile" und Zeichnungen entstehen, die alleine im Atelier womöglich nicht entstanden wären.

Zunächst ein Jahr lang soll es den Verein geben: Weiter geht's, wenn nach einem Jahr noch genug Energie, Ideen und auch Geld da ist. Wenn man nicht das Gefühl hat, es ist für die Katz. (Anne Katrin Feßler / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.6.2010)