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Wenn man auf gut Wienerisch gefragt wird, ob man wo angrennt sei, reagieren manche Leute angrührt, weil, wie in den vergangenen Wochen von der hohen Politik demonstriert, das Attribut "angrennt" einen durchaus beleidigenden Charakter besitzt. Es unterstellt dem oder der jeweils damit Bedachten, dass seine Intelligenzleistung und seine emotionale Stabilität zu wünschen übrig lasse, dass er oder sie also, weniger geschwollen ausgedrückt, deppert, vertrottelt, schwachköpfig, irre, kirre oder verrückt sei. Die allgemeine Lebenserfahrung lehrt ja, dass es dem Intellekt nicht förderlich ist, wenn man mit voller Wucht mit dem Schädel gegen eine Wand oder einen Laternenpfahl rennt. Mich persönlich würde interessieren, ob sich das "angrennt" semantisch noch etwas genauer einkreisen lässt und wie es sich in bezug zu anderen Verrückheitsattributen verhält: Ist angrennt und einen Vogel haben das gleiche, oder können die p.t. Leser hier Nuancen feststellen? Wenn dem so wäre, würde ich ihnen beherzt zurufen: Seid's ned deppert und lasst uns an Euern narrischen Einsichten teilhaben.