Etwa einen Tag benötigt man für eine der beliebtesten Touren in Island. Leser Balazs Barnucz hat sie gemacht und berichtet über den "Goldenen Ring". Eine Ansichtssache

Gullni hringurinn - der Goldene Ring - ist wohl der beliebteste (Tages-) Tour in Island. Bricht man am Morgen aus der idyllischen Hauptstadt Reyjkavík mit dem Auto auf, so schafft man die etwa 220 Kilometer lange Rundreise mit etlichen Highlights im gemütlichen Tempo und ist am Abend wieder zurück in der isländischen Hauptstadt.

Foto: Balazs Barnucz

Los geht es von Reyjkavík aus nach Norden Richtung Mosfellsbær. Kaum hat man die Hauptstadt hinter sich gelassen, zeigen sich schon die ersten Vorboten der Naturschönheiten Islands.

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Bei Mosfellsbær wechselt man auf die Straße 36 und fährt knappe 30 Kilometer bis Þingvellir - auf der Hochebene Mosfellsheiði gewinnt man einen tollen Ausblick auf den größten See Islands, Þingvallavatn.

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Wenige Kilometer weiter östlich kann man die Almannagjá-Schlucht besichtigen. Der Pfad durch die "Schlucht des Volkes" führt zum Lögberg, dem politischen Zentrum der Isländer aus der Wikingerzeit.

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Der Lögberg ist der eigentliche Gesetzesfelsen, an dem beschlossenen Gesetze kundgetan wurde. Unterhalb dieses Platzes tagten in der Vorzeit die Stammesführer und diskutierten über neue Gesetze.

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Auf der Piste 365 geht es durch ein reizvolles Lavagebiet, Ausläufer eines alten Schildvulkans, weiter in Richtung Osten.

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Im Anschluss gelangt man auf der Straße 37 über der idyllischen Standt Laugarvatn, die besonders im Sommer als Ferienort beliebt ist, nach Geysir.

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Im Geothermalgebiet Haukadalur befindet sich Strokkur, eines der bekanntesten Geysire Islands. Seine Ausbrüche erfolgen regelmäßig im Abstand von etwa fünf Minuten; die kochende Wassersäule erreicht eine Höhe von bis zu 35 Metern.

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Im Haukadalur Tal laden einige luxuriöse und teuere Hotels und Thermen sowohl die Einheimischen als auch Touristen zum Entspannen ein.

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Knappe zehn Minuten Autofahrt und weitere fünf Minuten zu Fuss entfernt befindet sich Gullfoss - der Goldene Wasserfall des Flusses Hvítá im Haukadalur Tal.

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Die durchschnittliche Wasserführung von Gullfoss beträgt etwa 120 m³/s. Der Wasserfall rauscht über zwei Stufen; die Obere ist etwa elf Meter hoch, die Untere um die 21 Meter. Die beiden breiten Kaskaden stehen etwa in einem 90°-Winkel zueinander.

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Direkt nach der zweiten Kaskade des Wasserfalls befindet sich eine verwunderlich schmale Schlucht. Sie erreicht eine Tiefe von 70 Metern und mündet erst nach 2,5 Kilometer in einem breiteren Tal.

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Die Rundfahrt führt nun auf der Biskupstungnabraut (Nr. 35) nach Südwesten. Entlang der wenig befahrenen Straße sieht man immer wieder Íslenska sauðkindin (isländische Schafe) und die für das Land bekannten Island Ponys weiden.

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An der Kreuzung von Nr. 35 und Nr 31. biegt man nach Südwesten ab und gelangt nach kurzer Fahrt nach Skálholt in der Gemeinde Bláskógabyggð. Der kleine Ort besteht nur aus einer Kirche und wenigen Häusern. Trotzdem ist er von bemerkenswerter Bedeutung für die Geschichte des Landes, da er zwischen den Jahren 1056 und 1801 der wichtigste Bischofssitz von Island war. Damit galt Skálholt über viele Jahrhunderte als kulturelles und politisches Zentrum im Land.

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Am Weg zurück nach Reyjkavík fährt man vorbei am mehrere tausend Jahre alten Explosionskrater Kerið und - bereits an der Südküste Islands - an Ölfusárósar, einem Sammelbecken mehrere Gletscherflüsse, die sich hier ihren Weg in den Atlantik bahnen.

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Die letzten 50 Kilometer zurück nach Reyjkavík führt die Autobahn Nr. 1. Entlang der Strecke sieht man immer wieder die Wasserfontänen von kleineren und größeren Geysiren.

In einem gemütlichen Tempo und mit zahlreichen Zwischenstopps bei allen Sehenswürdigkeiten braucht man für die Goldene Ring Tour mit einem Mietwagen etwa neun Stunden, die sich auf jeden Fall lohnen!

Fotos und Texte: Balazs Barnucz

Foto: Balazs Barnucz