Paris - Camille, der letzte Braunbär der ursprünglichen Pyrenäen-Population, ist verschwunden. Im spanisch-französischen Grenzgebiet wurde er seit dem 5. Februar nicht mehr gesichtet und daher von Tierschützern der Organisation Fapas bereits für tot erklärt. Nach Informationen der französischen Zeitung "La Republique des Pyrenees" sei er damals von einer der zahlreichen Überwachungskameras in seinem Revier erfasst worden. Das knapp 30 Jahre alte Tier wirkte krank und geschwächt. Ein weiterer Hinweis auf sein Ableben sei die Tatsache, dass in der Region seit Monaten keine Schafe mehr gerissen worden seien.

Camille ist der letzte wirklich aus den Pyrenäen stammende Bär. Er hatte sich 1994 auf die spanische Seite abgesetzt, nachdem ein Jäger Camilles Gefährtin erschossen hatte. Allerdings haben die französischen Behörden schon vor Jahren Braunbären aus Slowenien in der Region ausgesetzt, so dass der Bärenbestand dort auf etwa 20 geschätzt wird. Der Präsident des französischen Umweltverbands FIEP, Gerard Caussimont, mahnte jedoch eine baldige Aufstockung des Bestands an, um das Überleben der Art zu sichern. (APA)