Die "Zeit" gewährt uns in ihrer Ausgabe 44/2010 einen Einblick in das Vokabular der - momentan durch allerlei Terrorszenarien alarmierten - deutschen Staatsschützer: Einen "Anfasser" nennt man in diesem Milieu ein vielversprechendes Indiz oder einen verfolgenswerten Hinweis, dass irgendjemand eine terroristische Straftaten plane. "Anfasser" ist ein handfestes Wort, und wenn Sie mich fragen, erinnert es auch ein wenig an den "Hingucker", den wir uns schon an anderer Stelle dieses Wörterbuches einmal vorgenommen haben. Nicht verwechseln sollte man den "Anfasser" mit dem Grabscher oder dem Fummler, die bekanntermaßen etwas anderes bezeichnen, nämlich Zeitgenossen, die über die durch Sitte und Moral gesetzten Grenzen hinaus- und auf andere Menschen zugreifen. Weil wir schon beim Anfassen sind: "Zum Anfassen" ist etwas, was auf eine hemdsärmelig-unkomplizierte Weise dargeboten oder präsentiert wird. Dazu ein paar aus dem Internet gezogene Beispiele: "Musik zum Anfassen", "Mathematik zum Anfassen", "Politik zum Anfassen", "Anatomie zum Anfassen", "Zehn Krippenlieder aus Ebensee zum Anfassen" und ähnliches mehr. Womöglich haben die p.t. Leser noch ein paar griffige Ergänzungen parat.