Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl ist in der Vorwoche auf dem Eis des Neusiedlersees eingebrochen; danach kam er bis zum Bauch im eiskalten Wasser zu stehen. Er kommentierte dieses Missgeschick mit dem bemerkenswerten Satz: "Das macht keine Freude". Bemerkenswert ist der Satz deshalb, weil er eigentlich gar nicht gesagt werden müsste, kann man doch mit Fug und Recht davon ausgehen, dass nur die allerwenigsten Menschen Freude empfinden, wenn sie bis zum Nabel im eiskalten Wasser stehen, ja bei den meisten wird es sich so verhalten, dass sie nicht nur keine Freude empfinden, sondern deutlichen Verdruss. Niessls Freude-Satz vereint somit die Eigenschaften eines Truismus (eines Gemeinplatzes) mit der eines Understatements. Hier ein paar weitere Vorkommnisse, die in aller Regel keine Freude machen: Man stößt mit einer Zehe gegen ein Tischbein. Das Finanzamt schickt eine saftige Nachzahlungsaufforderung. Man schlägt sich mit dem Hammer auf den Finger und so weiter und so fort. Möglicherweise haben die p.t. Leserinnen und Leser ja auch noch den einen oder anderen Gemeinplatz vom Niessl'schen Typus auf Lager und wissen zu berichten, was sonst noch keine Freude macht.