Glücklich all jene, die ihren Heimatsitz nicht im rheinländisch-pfälzischen Becherbach haben. Dort trieb nämlich ein stark an Sprengstoffen aller Art interessierter Rentner jahrelang sein merkwürdiges Wesen: Als die Polizei nach vielerlei Anrainerbeschwerden seine Scheune durchsuchte, fand sich dort Sprengstoff in solcher Hülle und Fülle, dass die Sicherheitskräfte erst einmal den ganzen Ort evakuieren mussten, ehe sie sich ans Sprengen machen konnten. Die Bevölkerung hatte sich, wie die dpa messerscharf formulierte, auf einem „Pulverfass" befunden, ja wahrscheinlich sogar auf mehreren. Man wird dem Volksmund von Becherbach also wohl beipflichten, wenn er das Pulversammeln für einen derart prägenden Persönlichkeitszug des Rentners hielt, dass er ihm kurzerhand den Spitznamen „Pulver-Kurt" verpasste. Wir sind dem Phänomen des Vornamens, der mit Hilfe eines vorangestellten Nomens näher charakterisiert wird, schon in einem anderen Zusammenhang begegnet, bei der ominösen Bezeichnung „Koks-Kate" nämlich, die die Bild-Zeitung Frau Moss im Jahr 2005 umgehängt hatte. Damals war auch von analogen Bildungen die Rede, namentlich (!) den legendären Herren Viagra-Kalle, Yacht-Hans und Florida-Rolf, welche sich auf Kosten des deutschen Steuerbürgers ein angenehmes Leben gemacht und so den Zorn des Bullewards heraufbeschworen hatten. Womöglich ist ja die kuriose Causa des inzwischen entschärften Pulver-Kurt ein Anlass für den einen oder anderen Leser, zur Ergötzung der Allgemeinheit ein paar weitere Bindestrich-Namen hierher zu posten.