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Foto: REUTERS/Michaela Rehle

Der Schuhplattler ist ein altehrwürdiger, vor allem in Bayern und Österreich verbreiteter Paartanz. Damit diese Vergnügung nicht nur Profiplattlern vorbehalten bleibe, lädt der Heimbauverein Asten in Oberösterreich zum Schnupperplatteln ein. Ich zitiere aus den "Oberösterreichischen Nachrichten" vom 24. März: "Den wirkungsvollsten Beitrag zum jährlich grassierenden März-Fasten, sei es aus religiösen Gründen oder zum Anpassen der Figur an die Konfektionsgröße des Frühjahrsgewands, liefern die Trachtler: 'Schnupperplatteln' heißt ihre Tanz- und Abnehmidee der Saison. Schuhplatteln für jedermann bieten sie an, während der gesamten Fastenzeit laden sie jeden Donnerstag zur urigen Synchronbewegung in den Heimbauverein Asten". Gut so!

Das Wort "Schnuppern", gleichbedeutend mit "Schnüffeln", wird gerne zur Kennzeichnung eines Angebotes verwendet, das es jemandem erlaubt, eine Sache oder eine gesellschaftliche Aktivität probehalber kennenzulernen: Der Schnupperkurs, die Schnupperlehre, das Schnupper-Abo. Man riecht ein paar Tage lang an einer Zeitung und weiß dann, ob sie duftet oder stinkt. Eine Google-Recherche zeigt, dass man die Rolle Bedeutung des Geschnuppers im Geschäftsleben kaum unterschätzen kann: Es gibt Schnupperpraktika, Schnuppertauchkurse, Tantra-Schnupper-Workshops, Schnupper-Mondscheinsegeln, Schnupper-Marathonläufe sowie ein "echt tierisches Social-Network" mit dem sinnigen Namen www.schnupper-mich.de, also eine Art Facebook für Hunde, Katzen und vielleicht auch Hängebauchschweine ("Möchtest du neue Hundefreunde treffen und alte Fell-Kameraden wiedersehen? Du suchst Gassi-Partner und vierbeinige Tobefreunde?"). Damit lass ich es einmal bewenden und übergebe das Wort an die p.t. Posterinnen und Poster, auf dass sie es aufgreifen und uns ihre schönen Schnupper-Assoziationen mitteilen mögen.