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Bill Gilligan zeigt an, wo es langgeht.

Foto: APA/ Fohringer

Wien - Ende nächster Woche nimmt die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft den nächsten Anlauf, erstmals seit 2004 den WM-Klassenerhalt zu schaffen. Für den Verbleib in der A-Gruppe muss das Team in der Slowakei zunächst in den Gruppenspielen gegen die Topnationen USA und Schweden sowie Norwegen bestehen. Den Kräfteverhältnissen nach läuft es auf ein Schlüsselspiel gegen die Norweger hinaus. Geht dieses verloren, spielt man wie 2005, 2007 und 2009 in der Relegation der Gruppenletzten.

Hoffen auf Überraschung gegen Norwegen

Im österreichischen Betreuerstab ist man sich der schwierigen Aufgabe bewusst. Zudem sagten einige wichtige Spieler ab und auch die Vorbereitung verlief mit fünf Niederlagen aus sechs Spielen wenig berauschend. "Die Vorbereitung war besser, als die Ergebnisse scheinen. Aber man muss realistisch sein, es wird ein Kampf um den Klassenerhalt. Vielleicht gelingt uns gegen Norwegen eine Überraschung und wir fixieren den Klassenerhalt schon in der Vorrunde", sagte Teammanager Giuseppe Mion am Mittwoch in Wien vor Journalisten.

Viele Ausfälle

Auch der Teamchef weiß um die Stärke der Gegner bescheid. "Die Aufgabe ist schwierig", bekräftigte Bill Gilligan, der einige Topspieler vorgeben muss. So schieden die Torhüter Reinhard Divis und Bernhard Starkbaum ebenso verletzt aus wie NHL-Stürmer Michael Grabner. Außerdem sagte Verteidiger Thomas Pöck aus privaten Gründen ab und mit Robert Lukas ist eine weitere wichtige Abwehrstütze angeschlagen. "Die Absagen sind schade, aber darüber will ich jetzt nicht mehr reden. Wir haben immer noch gute Spieler", sagte Gilligan, der Einser-Goalie Jürgen Penker Topniveau bescheinigte, aber auch die mangelnde "Breite" an ausgesprochen guten Abwehrspielern beklagte.

Die mit vielen jungen Spielern absolvierten und bis auf eines gegen Lettland allesamt verlorenen Vorbereitungsspiele (2 x GER, 2 x SVK, 1 x LAT) will Gilligan nicht überbewerten. "Wir waren bei zwei Niederlagen die bessere Mannschaft, haben aber auch leichtsinnige Fehler gemacht", sagte der Teamchef. Diese Fehler gelte es bei der WM natürlich ebenso abzustellen wie unnötige Fouls.

Trattnig erstmals in der Defensive

Erstmals bei einer A-WM in der Defensive zum Einsatz kommen wird Matthias Trattnig, er wurde in Salzburg zum Verteidiger umfunktioniert. Wie 2004 will der frischgebackene Meister auch diesmal den Klassenerhalt schaffen. "Es ging jetzt sechs Jahre rauf und runter, unser Ziel ist natürlich in der A-Gruppe zu bleiben. Wir wollen aber keine großen Töne spucken, falls wir in die Abstiegsrunde müssen, müssen wir auch dort topmotiviert sein und alles geben", forderte Trattnig. Der Neoverteidiger ist wie sein Teamkollege Thomas Koch, weitere vier Salzburg-Spieler und fünf vom unterlegenen Finalisten KAC am Dienstag zur Mannschaft gestoßen.

Ein Platz bleibt vorerst frei

Die Hoffnung, dass auch noch aus der NHL Verstärkung kommen könnte, ist jedoch gering. Teammanager Mion glaubt nicht so recht daran, dass Thomas Vanek oder Andreas Nödl nach ihrem Play-off-Duell ihrer Clubs Buffalo und Philadelphia zum Team stoßen werden. "Ich rechne mit keinem von beiden, aber wir werden einen Platz freilassen", sagte der Kärntner. Er wird erst nach Ende der Play-off-Serie Kontakt mit dem Ausgeschiedenen aufnehmen.

Vor der WM bestreitet das ÖEHV-Team noch zwei Testspiele. Am Donnerstag trifft es zunächst in Bratislava neuerlich auf WM-Gastgeber Slowakei. Nach einem kurzen Osterurlaub sind drei Tage vor dem ersten WM-Gruppenmatch gegen die USA die Amerikaner am Mittwoch in Innsbruck zu Gast. Bei der WM geht es jeweils in Kosice am 30. April gegen den Olympiazweiten USA, am 2. Mai gegen den WM-Dritten Schweden und am 4. Mai gegen Norwegen. (APA)