"Essen statt schimpfen" empfiehlt die Umweltberatung genervten GartenbesitzerInnen beim Thema Unkraut.  Eine Vielzahl der Pflanzen sei nämlich äußerst wohlschmeckend und gesund, erklärte Michaela Knieli, Ernährungsexpertin der Umweltberatung kürzlich bei einem Pressegespräch. Zusätzlich kann damit auch noch gespart werden, da die Wildkräuter eben gratis im Garten und in der freien Natur zur Verfügung stehen, Erfolgserlebnis beim Sammeln inklusive.

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Brennnessel ist ein pefektes Wildgemüse für Einsteiger: Leicht zu erkennen und zuzubereiten, gesünder als Spinat: Brennnesseln enthalten 600 Prozent mehr Vitamin C, mehr Ballaststoffe und Eisen, jedoch weniger Nitrate.

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Für das Pflücken und Schneiden sind allerdings Handschuhe anzuraten, roh ist nur der Saft genießbar. Vor dem Zerkleinern am besten kurz blanchieren, dann stellen die Brennhaare keine Gefahr mehr dar, und die Blätter können wie hier als Brennnesselaufstrich verarbeitet werden.

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Der im Garten als Wucherer gefürchtete Giersch kann wie Spinat verwendet werden (wegen der leicht abführenden Wirkung am besten in Kombination mit anderen Wildkräutern), und diente in Notzeiten als Vitaminlieferant.

Er ist auch als Heilpflanze gegen Gicht und Rheuma bekannt. Da es in der Familie der Doldenblütler auch giftige Vetreter gibt, ist allerdings Vorsicht geboten, neben den grundständigen, gezähnten, dreiteiligen Blättern ist er am im Querschnitt dreieckigen Stiel erkennbar.

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Vogelmiere ist ein häufiges "Unkraut" im Gemüsegarten, die allerdings auch dort nützliche Eigenschaften hat: So schützt sie die Erde im Sommer vor Austrocknung.

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Vogelmiere kann gut als Pesto verarbeitet werden.

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Spitz- und Breitwegerichblätter haben ein zartes Steinpilzaroma und sind gehackt in Salaten verwertbar, am besten schmecken die Blätter vor der Blüte. Als Heilpflanze - beispielsweise für Hustensirup sind Spitz- und Breitwegerich seit jeher bekannt.

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"Unkraut-Salat"

Foto: Umweltberatung/Magdalena Uedl-Kerschbaumer

In allen Teilen verwertbar ist Löwenzahn: Die jungen Blätter mit Wurzelansatz können für Salate oder Suppen verwendet werden. Die Blüten...

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... werden entweder als Dekoration im Salat verwendet oder zu Löwenzahnhonig verarbeitet. Dazu Blüten mit Kristallzucker schichtweise in ein Glas füllen, gut verschließen und vier Wochen warm stellen.

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Danach im Topf schmelzen lassen, Zitronensaft hinzufügen und absieben.

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Im Herbst finden sich zahlreiche Wildfrüchte, die zu Marmeladen und Sirups verarbeitet werden können.

Im Bild: Brote mit Dirndlmarmelade, geschmückt mit den ebenfalls essbaren Gänseblümchenblüten.

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Beim Sammeln der Wildkräuter in freier Natur sollte man darauf achten, dass man wegen möglicher Schadstoffe nicht direkt neben stark befahrenen Straßen erntet.

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Wer mehr zum Thema Wildpflanzen erfahren will, hat die Möglichkeit, an einer Kräuterwanderung der Umweltberatung Niederösterreich teilzunehmen. Die nächste Wanderung findet am 28. Mai in Bad Vöslau statt.

Genauere Infos und Anmeldung auf der Homepage.

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Beschreibungen und viele Rezepte (inkl. Wildpflanzenposter) von insgesamt 20 Wildkräutern und Wildobstsorten finden sich in der Broschüre der Umweltberatung "Wilde Sachen zum Selbermachen", erhältlich um € 4,50 plus Versandkosten bei "die Umweltberatung" sowie im Onlineshop.

(ped, derStandard.at, 10.05.2011)

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