Leider haben alle Blutdruckmittel nicht nur den erwünschten blutdrucksenkenden Effekt, sondern auch unerwünschte Wirkungen. Sie treten je nach Medikament bei drei bis 40 Prozent der Patienten auf und hängen von der Dosis ab. "In den ersten zwei bis drei Wochen fühlen sich viele Patienten müde oder abgeschlagen", weiß Michael Wolzt von der Hypertonie-Ambulanz am AKH Wien. "Das liegt an dem plötzlich gesenkten Blutdruck. Der Körper ist daran nicht gewöhnt, weil er jahrelang mit einem höheren Druck gelebt hat." Gegen die Beschwerden hilft körperliche Bewegung, viel trinken und ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus. Nach einigen Wochen hat sich der Körper meist an den normalisierten Druck gewöhnt.

Blutdrucksenker haben aber auch Nebenwirkungen. Betablocker senken den Blutdruck, indem sie Andockstellen für körpereigene, blutdruckerhöhende Stoffe am Herz blockieren. Doch solche Rezeptoren befinden sich auch an anderen Stellen des Körpers. Werden sie blockiert, kann sich das durch kalte Hände oder Füße, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen äußern.

Wichtiges Kalium

Mit Diuretika als Blutdrucksenker scheidet der Körper Natrium, Wasser und Kalium aus. Dadurch steigt das Risiko, dass das Blut eindickt und Blutgerinnsel entstehen. Ein Kaliummangel wiederum kann Verstopfung, Herzstolpern oder Wadenkrämpfe hervorrufen. (DER STANDARD, Printausgabe, 16.05.2011)