Bild nicht mehr verfügbar.

Eintauchen in die dritte Dimension: "Monster vs. Aliens" - der erste Dreamworksfilm, der zur Gänze in 3D hergestellt wurde.

Foto: AP/Sakuma

Das rötlich getünchte Anwesen von Dreamworks Animation in der Flower Street 1000 in Los Angeles wirkt auf den ersten Blick beinahe unscheinbar. Doch kaum tritt der Besucher durch den Türbogen, befindet er sich in einem kleinen Paradies: Ein großzügig angelegter Park mit Springbrunnen, Seerosenteichen, gemütlichen Sitzecken. Kleine Gruppen von Menschen sitzen an Holztischen und essen gemütlich ihren Lunch, der wie alle anderen Mahlzeiten für die hier tätigen 1700 "Traumarbeiter" kostenlos ist.

"Himmel für Künstler"

Ein kreatives Ambiente oder besser noch: "einen Himmel für Künstler", wollte Dreamworks- Animation-Mitgründer und CEO Jeffrey Katzenberg mit dem 2001 erbauten Studio schaffen.

Sinnanregend durchgestylt auch das Gebäudeinnere mit viel Platz für schöpferische Pausen: Tischtennistische, heimelige Teeküchen - und natürlich jede Menge Bilder und TV-Schirme mit Szenen aus Shrek, Madagaskar oder Kung Fu Panda 2, der am 26. Mai in US-Kinos startet. Ein Ort, der Kreativität und Konzentration ermöglicht und das vorantreiben soll, was Katzenberg als die dritte Revolution des Kinos bezeichnet: Dreidimensionalität.

2008 auf Intel umgesattelt

"Um diese Vision zu realisieren, sattelten wir 2008 auf IT-Produkte von Intel um", beschreibt Entwicklungsleiter Lincoln Wallen einen der ersten evolutionären Schritte in die dritte Dimension. Mit Monsters vs. Aliens kam 2009 der erste Dreamworksfilm ins Kino, der vollständig in 3D hergestellt wurde.

Ganz im Sinne seines Chefs ist Wallen überzeugt, "dass bald schon alle Filme dem Kinobesucher ein räumliches Erlebnis vermitteln". Der einzige Wermutstropfen: "Um die Spezialbrille zum Betrachten werden wir noch länger nicht herumkommen."

Produktionsprozess nicht verkürzt

Auch wenn neue Techniken die Herstellung der aufwändigen computeranimierten Streifen beschleunigt, den eigentlichen Produktionsprozess verkürzen sie nicht. Die gewonnene Zeit nutzen die Filmemacher, um noch plastischere und realistischere Figuren und Kulissen entwickeln zu können. "Die Technik gibt uns mehr Möglichkeiten und Flexibilität, Dinge auszuprobieren", sagt Wallen, "doch eine gute Story braucht nach wie vor Zeit." Acht bis neun Produktionen laufen parallel.

Drei bis vier Jahre dauert es, bis ein 3D-Movie mit 100 bis 200 Terabyte Daten fertiggestellt wird. 400 Leute arbeiten jeweils an einer Geschichte, ein Animator schafft pro Woche gerade einmal drei bis vier Filmminuten. (Karin Tzschentke aus Los Angeles/ DER STANDARD Printausgabe, 20. Mai 2011)