Frau Dr. Sch., eine freundliche Traditionsleserin dieses Wörterbuchs, hat auf Spiegel Online das schöne Wort als "Inkompetenzkompensierungskompetenz" ausfindig gemacht, und zwar in einem Artikel, in dem es darum geht, welche bisweilen überaus absunderlichen Kunststücklein wenig versierte Computeruser auf ihren Bildschirmen veranstalten, wenn es gilt, ungewohnte und schwierige Aufgaben (neudeutsch: "Tasks") zu erledigen . Ich zitiere: "Die umständlichen Lösungswege sind kein Zeichen von Inkompetenz, sondern von Kreativität und Tatendrang bei begrenzten Ressourcen. Wer mit Microsofts Suchmaschine Bing nach Google sucht, um dort einen Suchbegriff einzugeben, zeigt damit seine Fähigkeit, in Momenten des Unvermögens handlungsfähig zu bleiben. Man könnte das, frei nach dem Philosophen Odo Marquard, auch als Inkompetenzkompensierungskompetenz bezeichnen." Damit haben wir auch schon den Urheber dieser pfauenfederverdächtigen ironischen Prachtvokabel gefunden, und in der Wikipedia gibt es einen Eintrag, der ihre ins Jahr 1973 zurückreichende Entstehungsgeschichte schildert (Inkompetenzkompensationskompetenz). Ich lasse das Wort aus Inkompetenzkompensationskompetenzgründen hier einmal unkommentiert, rege aber an, dass die stets wortbildnerisch kompetenten Leserinnen und Leser ein wenig Mühe walten lassen und uns ein paar ähnlich beindruckende Wortexemplare zusammensetzen mögen.