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Musliminnen sortieren Trauben im Weingut Les Celliers de Meknes.

Foto: APA/EPA/Schiller

So schreibt es das marokkanische Gesetz vor und so wollen es die Islamisten durchsetzen. Immer wieder treten sie in Marokko für eine strikte Kontrolle des Alkoholverkaufs ein, demonstrieren vor großen Supermärkten, die eine Alkoholabteilung haben. Offiziell wird diese geführt, um die im Lande lebenden Ausländer zu versorgen. Doch die Verkaufsstatistik für alkoholische Getränke aus dem Jahr 2008 spricht eine andere Sprache:

400 Millionen Flaschen Bier
38 Millionen Flaschen Wein
1,5 Millionen Flaschen Whisky
1 Million Flaschen Wodka
500.000 Flaschen Gin
140.000 Flaschen Champagner

Zu viel für die 60.000 - 80.000 in Marokko ansässigen Ausländer.

Der Alkoholkonsum steigt pro Jahr zwischen 3 und 6 Prozent. Nicht zuletzt, weil die Frauen zwischen 20 und 30 auch den Alkoholkonsum entdeckt haben. Sie sollen für die besonders hohe Zuwachsrate bei Wodka verantwortlich sein. Der neutrale Geschmack, die fehlende Farbe sowie der fehlende Geruch, seien der Grund dafür. Der Whisky wird seit mehreren Jahren im Warenkorb zur Errechnung der Inflation berücksichtigt.

Der Wein stammt zu 96 Prozent aus einheimischer Produktion. 80 Prozent des Bieres ebenfalls. Die Hälfte der 400 Millionen Flaschen verkauft die populärste Marke des Landes, Flag Spéciale. Das ist ein deutlicher Beweis dafür, dass eine große Menge des Bieres tatsächlich von Marokkanern und nicht etwa von Touristen getrunken wird.

Denn diese bevorzugen ein holländisches Bier, das qualitativ wesentlich schlechter, so weit verbreitet ist, wie ein bekanntes us-amerikanisches Brausegetränk. Auch diese Biermarke lässt in Marokko abfüllen und erfreut sich bei der etwas besser situierten marokkanischen Mittelklasse größten Erfolgs. Das Biermonopol Brasseries du Maroc hat für diese Konsumentenschicht eine etwas teureres Gebräu unter dem Namen Casablanca auf dem Markt. Das Unternehmen vermeldete für 2009 einen Umsatz von insgesamt 250 Millionen Euro.

Na dann Prost!