Frido Schrott ist seit 2005 ehrenamtlicher Rettungssanitäter und Trainer im Ausbildungszentrum des Roten Kreuzes. Beruflich ist er als Kommunikationstrainer und Coach für Sportler und Manager im Bereich Vorträge und Seminare tätig. www.fridoschrott.at

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Erste Hilfe bedeutet die statistisch höchstmögliche Maßnahme um zu überleben. Auch wenn der letzte Kurs schon Jahrzehnte zurückliegt: Ersthelfer kann jeder sein. Dabei gilt es, einige früher erlernte oder medial vermittelte Mythen, die zur Verschlechterung der Situation führen können, zu vermeiden. Unser Mann in Sanitäteruniform ist Ersthelfer Frido Schrott. Er betont: "Im Erste Hilfe-Kurs geht es nicht um Einzelfälle, sondern um allgemein anerkannte Methoden der Lebensrettung nach den ERC Guidelines."

"Herzlich willkommen..."

Ein Raum, 20 Zuhörer, ein Mann an der Tafel. Frido Schrott beginnt seine Unterweisungen in Sachen Lebensrettung mit einer Einführung: "Vor 13 Jahren war ich 17 Jahre alt und mit einem guten Freund auf dem Spittelbergmarkt. Wir haben dort Silvester gefeiert, Sekt, Punsch und andere alkoholische Flüssigkeiten aus kleinen Gefäßen getrunken. Wir haben mit fremden Menschen getanzt, fremde Menschen umarmt, Silvester zelebriert. Um etwa ein Uhr sind wir dann vor der Wohnungstüre meines guten Freundes gestanden. Er hat den Schlüssel aus der Tasche genommen, ist gestolpert, mit dem Kopf gegen die Wand gefallen und war bewusstlos.

Ich hab mir gedacht: Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt tun soll. Ich habe halt irgendwas gemacht. Habe die Türe aufgesperrt, seine Arme genommen, ihn in die Wohnung gezogen. Auf dem Weg ins Vorzimmer hat er diverse Körperflüssigkeiten verloren. Die Hose wurde immer nasser, dann ist eine Fontäne aus seinem Gesicht raus und gerade wieder zurück gekommen. Ich hatte immer noch keine Ahnung, was ich tun soll, dachte aber: Mit so viel Erbrochenem im Mund wird er nicht atmen können. Deswegen habe ich ihn auf die Seite gedreht. Das Erbrochene konnte abfließen und er wieder atmen. Er hat die Nacht überlebt. Herzlich willkommen, mein Name ist Frido Schrott. Ich bin vielleicht wegen diesem Erlebnis als Rettungssanitäter zum Zivildienst gegangen." (tin, derStandard.at, 4.7.2011)