Herr R. K. schreibt mir: "Guten Tag, Herr Winder, ich lese ihr Wörterbuch der Gegenwart immer wieder mit großem Vergnügen im Online-Standard und möchte ihnen die Wendung 'gut aufgestellt‘ zur Untersuchung nahe legen. Mitmenschen aus Politik und Wirtschaft scheinen sich des 'Gut-aufgestellt-Seins‘ immer dann zu rühmen, wenn sie sich in ihrem jeweiligen Wettbewerbsumfeld als konkurrenzfähig darstellen möchten.

Ich schreibe ihnen aus einem gewissen Unbehagen dieser Wendung gegenüber heraus, vielleicht weil ich (ohne es gerade mit Beispielen belegen zu können) eine gewisse inflationäre Verwendung, nicht unähnlich dem 'Am Ende des Tages', beobachte; vielleicht auch, weil mir die Verallgemeinerung marktwirtschaftlicher Konkurrenzdiktion missfällt, aus der sie wohl hervorgegangen ist. Als Lob für Mai-, Christ- oder sonstige Feiertagsbäume finde ich sie jedenfalls besser geeignet."

Danke für die interessante Zusendung. Den Eindruck einer inflationären Verwendung des "Gut-Aufgestelltseins" habe ich ebenfalls, und auch die sonstigen Vorbehalte von Herrn R. K. teile ich. Ich bin schon gespannt, ob es den p.t. Leserinnen und Lesern ähnlich ergeht.