Der alte Staberl ist wieder unter uns, und mit ihm eine ganze Anzahl angejahrter und seit seiner letzten Kolumne aus dem Jahre Schnee schon vergessen geglaubter Wörter und Satzkonstruktionen . Ich zitiere einige Beispiele: "Ich wurde (...) gar bald gefragt", "die Journalisten, diese Falotten", "daran herrscht fürwahr kein Mangel", "just aber so", "ich werde (...) von manchen Possen berichten" usw. usf. More of the same also, wie der Engländer sagt. Ich möchte die Gelegenheit von Staberls kolumnistischem Wiedererscheinen dazu nutzen, mir hier das rätselhafte Wort "Falott" vorzuknöpfen - rätselhaft deswegen, weil seine Herkunft offenkundig im Dunkeln liegt oder wenigstens Gegenstand unterschiedlicher Deutungen ist. Das Wiener Dialektlexikon von Wolfgang Teuschl führt den "Falotten", also den Kleinkriminellen oder Haderlumpen, auf das lateinische "fallare" (betrügen) oder das italienische "il fa lotto: er spielt Lotto" zurück, offeriert also gleich zwei nicht unbedingt bedeutungsgleiche Worterklärungen. Max Mayr glaubt dagegen in seinem Buch "Das Wienerische", dass der Falott aus dem Französischen komme, ist sich allerdings nicht ganz sicher und versieht das Ganze mit einem Fragezeichen. Im Frankreich war der "Falot", soweit ich mich noch an ein Buch von Joachim Willms ("Paris - Hauptstadt des 19. Jahrhunderts") erinnere, ein Laternenträger, ein Mann also, der den Leuten gegen Entgelt nächstens heimleuchtete. Das Onlinewörterbuch Leo bietet als deutsche Äquivalente für "le falot" einerseits die Handlaterne, andererseits die "große Laterne" an. Die Verwirrung ist also perfekt, und wer immer das seine dazu beitragen möchte, das Chaos um den Falotten noch weiter zu steigern, den lade ich hiermit gerne und herzlich zum Posten ein.