Der Firefox wird auf neue Beine gestellt.

Grafik: Mozilla

Schon vor einiger Zeit hat man bei Mozilla angekündigt, künftig dem Vorbild von Google Chrome folgen zu wollen, und den Browser in mehrere Prozesse zu spalten. In den letzten Monaten ist es dann aber wieder recht ruhig um das Projekt "Electrolysis" geworden, das soll nun eine Ende haben, wie Mozilla-Entwickler Christopher Blizzard in einem Blog-Eintrag verkündet.

Full Speed

Seit der Veröffentlichung von Firefox 4 habe man die Arbeiten an dem Unterfangen wieder mit voller Geschwindigkeit aufgenommen. Bei der neuen Architektur sollen alle Seiten - bzw. Domains - in einem eigenen Prozess laufen, woraus sich eine ganze Reihe von Vorteilen ergeben. Zunächst profitiert davon einmal die Zuverlässigkeit. Stürzt ein Tab ab, reißt er nicht mehr länger alle anderen Seiten mit. Schon bislang trennt man Flash und andere Plugins aus diesen Gründen vom restlichen Inhalt.

Reaktion

Für viele NutzerInnen aber wohl noch wichtiger: Das Multi-Prozess-Modell soll einen spürbaren Performance-Zuwachs bringen. Dies weniger in einzelnen Benchmarks sondern vor allem bei der Reaktionsgeschwindigkeit. Da man sich hier viele komplizierte Speicheraufräumarbeiten erspart, sollen bisher immer wieder sichtbare Hänger bei manchen Aufgaben entfallen. Zudem profitieren von der neuen Architektur natürlich automatisch Multi-Core-Systeme, die die einzelnen Seiten dann besser auf unterschiedliche Kerne aufteilen können.

Speicher

Bleibt noch die immer wieder angesprochene Frage des Speicherverbrauchs: Wie von Chrome - und anderen Browsern mit einem solchen Modell - bekannt, steigt dieser zunächst mal durch den Multi-Prozess-Ansatz. Allerdings wird er auch "berechenbarer". Wird eine Seite geschlossen, wird der zugehörige Prozess beendet und so der vollständige Speicher wieder freigegeben. Beim bisherigen Ansatz ist das nicht so ohne weiteres zu gewährleisten.

Sicherheit

Auch Sicherheitsvorteile erhofft man sich, da die einzelne Seiten so besser per Sandboxing voneinander getrennt werden können. Wann "Electrolysis" in den Hauptentwicklungszweig von Firefox einfließen soll, lässt man derzeit allerdings noch offen. (apo, derStandard.at, 17.07.11)