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Paul Krugman

Foto: APA/EPA/Schneider

Der Starkolumnist der New York Times und Nobelpreisträger Paul Krugman sieht ein doppeltes Katastrophenszenario für die Weltwirtschaft: erstens, wenn die verrückte Rechte in den USA weiter die finanzielle Stabilität des Staates in Gefahr bringt, um Obama in Schwierigkeiten zu bringen; zweitens, wenn es nicht gelingt die Ausbreitung der Griechenlandkrise in Europa abzustoppen. Beides könnte Panikreaktionen auf den Weltfinanzmärkten auslösen.

Krugman ist ein brillanter Kopf, der in einem Spezialfall - als er Österreichs Banken zu den Bankrottkandidaten zählte - nicht recht behielt. Der Punkt bei alledem ist aber, dass die Ängste vor einem Mega-Crash nicht ganz grundlos sind. Es türmen sich immer noch Schuldenberge, es können immer noch wichtige Banken zusammenbrechen, die Welt ist immer noch ziemlich aus den Fugen. Allerdings, und das vergessen Untergangspropheten wie etwa der Attac-Publizist Christian Felber (DER STANDARD vom 20. 7.), sind die Volkswirtschaften sowohl der USA wie Europas fundamental immer noch ziemlich stark. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind begehrt, Reformen sind im Gang.

Krugman erwähnt die Dreißigerjahre, und es gibt Parallelen. Damals aber herrschte eine unvorstellbare Feindseligkeit in Europa, heute arbeiten die Länder zusammen. Ja, wir erleben eine Krise in der EU, aber nur die Prinzipien der EU - Zusammenarbeit - versprechen Erfolg. (Hans Rauscher, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23./24.7.2011)