Microsoft stichelt mit "Gmail-Man" gegen Google

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Googles Filtersystem durchsucht E-Mails nach Schlüsselwörtern, um den Nutzern personalisierte Werbung anzuzeigen. Diese Option kann in den Einstellungen deaktiviert werden.

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Microsoft ist bekannt dafür, Mitarbeiter und Partner auf Konferenzen mit (mehr oder weniger) witzigen Videos anzuheizen. Diese Videos sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, schaffen es aber doch oft ins Web. Nun ist ein Spot entwischt, der auf der vergangenen Microsoft Global Exchange Konferenz gezeigt worden sein soll, berichtet Microsoft-Kennerin Mary-Jo Foley in einem Blog-Eintrag. Darin wird Googles Webmail-Dienst gehörig aufs Korn genommen.

Spott über Anzeigensystem

In dem Video öffnet ein Postbote Briefe und liest diverse Begriffe daraus laut vor. Alleine, es ist kein echter Postbote sondern "Gmail-Man", der die E-Mails der Nutzer scannt. Basierend auf diesen Begriffen wählt er eine im Kontext unpassende und peinliche Werbeanzeige aus, die einer Nutzerin präsentiert wird. Das Fazit des Spots: Google ist das Anzeigengeschäft wichtiger als die Privatsphäre der Nutzer. Als Alternative bietet Microsoft seine Web-Anwendungen Office 365 an.

Microsoft schweigt sich zur Echtheit des Videos aus. Laut Foley ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass das Video wirklich von den Redmondern stammt. So ist im Hintergrund einer Szene in einer Firma der Name Contoso Ltd. zu sehen - ein Pseudonym, das Microsoft in Produktdemos gerne statt des eigentlichen Firmennamens verwendet.

Hintergrund

"Gmail-Man" spielt auf die Tatsache an, dass Google tatsächlich die E-Mails nach gewissen Schlüsselbegriffen scannt, um den Nutzern personalisierte Werbung anzuzeigen. Der Prozess ist automatisiert, sodass keine Google-Mitarbeiter die E-Mail-Nachrichten der Nutzer zu Gesicht bekommen. Dasselbe System filtert Nachrichten etwa auch nach Spam und Viren. Nutzer können dieses Filtersystem für Werbung in den Gmail-Einstellungen unter General beim Punkt "Importance signals for ads" abschalten. Von Haus aus ist es jedoch aktiviert. (red)