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Unter der Einwirkung von UV-Licht wird in der Haut Vitamin D produziert. Für den Knochenbau und das Immunsystem ist es unerlässlich.

Foto: APA/Barbara Gindl

Regensburg - „Mit dem Sonnenbaden ist es ähnlich wie mit dem Weintrinken: alles eine Frage der Dosis", sagt der amerikanische Dermatologe Michael Holick von der Universität Boston und ortet einen zunehmenden Vitamin-D-Mangel in weiten Teilen der westlichen Welt. Die Verteufelung des Sonnenbadens in den zurückliegenden Jahren hat nach Worten des streitbaren Professors nämlich dazu geführt, dass sich die Menschen kaum noch ungeschützt in die Sonne trauen, berichtet der deutsche Online-Reportagedienst obx-medizindirekt.

Tatsächlich wird der Umgang mit der Sonne zumeist falsch gehandhabt. Um stundenlang in der Sonne braten zu können, verwenden Sonnenanbeter Sonnenschutzmittel mit besonders hohen Schutzfaktoren. Dies aber verhindert die Bildung von Vitamin D, das einen wichtigen Schutz vor Krebs darstellt. „Sonnencreme mit dem Faktor 15 reduziert die Vitamin-D-Produktion der Haut um 99,9 Prozent", erklärt Holick. Ein Mangel ist vorprogrammiert, deckt die Ernährung doch maximal zehn Prozent des menschlichen Vitamin-D-Bedarfs ab. 

Die Dosis macht das Gift

Was ist aber nun die richtige Sonnendosis, mit der Menschen gefahrlos leben können? Um ausreichend Vitamin D zu bilden, sollte jeder nach internationalen Empfehlungen dreimal pro Woche zehn bis 15 Minuten in die Sonne. „Besser ist jedoch, jeden Tag und dafür etwas kürzer in die Sonne zu gehen", empfiehlt Rolfdieter Krause, Projektleiter in der Abteilung für Naturheilkunde der Berliner Charité. Dabei reicht es bereits, wenn Gesicht, Hände und Unterarme der Sonne ausgesetzt sind. Was die Dauer betrifft, sollte man sich maximal für ein Viertel der Dauer der so genannten Eigenschutzzeit der Sonne aussetzen.

Unbestritten bleibt, dass intensiver UV-Genuss eine vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs verursachen kann. Kurze Sonnenbäder sind daher die beste Prophylaxe. Je nach Hauttyp und Stärke der Strahlung sollten Sonnenbäder weniger als fünf bzw. maximal 25 Minuten dauern. Das anschließende Ausweichen in den Schatten schützt nur bedingt: Während dort zwar die Wärmestrahlung fast völlig abgeschirmt wird, gelangen noch 50 bis 90 Prozent der UV-Strahlung auch in den Schatten. (red)