Mit einem JIN ausgestatteter Truck zur Minenentschärfung.

Foto: dtic.mil

Die lange Liste kurioser Auktionen auf eBay ist um einen Eintrag reicher geworden. Über das Internetauktionshaus wurden nun Komponenten einer rund 30 Millionen teuren Laserwaffe der US-Army verscherbelt, wie Wired entdeckt hat. Doch haarsträubender als der Verkauf über eBay sei, wie schlecht gesichert das System offenbar war.

"Waffe abfeuern"

Auktionsgewinner Cody Oliver hatte eigentlich Bauteile für ein Roboter-Steuersystem gesucht. Auf eBay habe er einen Controller und ein Lenkrad zur Fernsteuerung um rund 1.000 Dollar ersteigert. Woher die Teile stammen, habe er jedoch erst nach Erhalt der Ware herausgefunden. So seien beispielsweise Tasten mit "Waffe aktivieren" und "Waffe abfeuern" beschriftet gewesen. Mit dem Joint Improvised Explosive Device Neutralizer (JIN) von Ionatron sollten ursprünglich Bomben mit Lichtblitzen zur Explosion gebracht werden.

Unverschlüsselt ohne Passwortschutz

Laut Bericht seien tatsächlich zwei JINs Anfang 2006 in Afghanistan zum Einsatz gekommen. Das System sei dabei offenbar über einen handelsüblichen Linksys-WLAN-Router gesteuert worden - ohne Verschlüsselung oder Passwortschutz. So hätten theoretisch auch feindliche Truppen den Laser aktivieren können. Die mit den JINs ausgestatteten Roboter hätten damals jedoch nicht richtig funktioniert. Das US-Militär setzte offenbar dennoch weiter auf die Technologie. So sei der Laser auch noch 2009 von den Marines zur Minenentschärfung eingesetzt worden. (red)