Bild nicht mehr verfügbar.

Ralf Teckentrup könnte neuer AUA-Chef werden.

Foto: APA/EPA/Soeren Stache

Wien - Derzeit sind internationale Airline-Manager mit Sanierungserfahrung gefragt. Bei Air Berlin wird ein Nachfolger von Interims-Chef Hartmut Mehdorn gesucht. Auch die AUA bekommt einen neuen Boss, weil der, den die Lufthansa vorsah, Thierry Antinori, im April kurzfristig absprang. Für beide Posten wird nun der Deutsche Ralf Teckentrup (53) gehandelt. Teckentrup hatte sich bei der Lufthansa als Netzplaner einen Namen gemacht und war vom früheren Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber als Sanierer zur Tochter Condor geschickt worden.

Später verkaufte Lufthansa Condor an Thomas Cook. Te-ckentrup hatte sich bereits 2006 für den AUA-Chefposten beworben, damals wurde Alfred Ötsch der Vorzug gegeben. Ötsch beerbte Vagn Sörensen, der 2006 seinen laufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Bei Condor hat Te-ckentrup den Rotstift angesetzt: Unter anderem wurden für Boden- und Kabinenpersonal neue Tarifvereinbarungen erzielt, mit veränderten Arbeitszeiten und Abstrichen bei den Gehältern.

Condor muss sich als Ferienflieger vor allem gegen die Attacken der Lufthansa-Beteiligung Sun Express zur Wehr setzen. Neben den zum türkischen Air-Ber- lin-Aktionär ESAS Holding gehörenden Pegasus Airlines verschärft vor allem auch Sun Express den Kampf um Passagiere. Das Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa und den Turkish Airlines steuert über eine Tochter von deutschen Flughäfen aus Touristenziele in der Türkei und Griechenland an.

Sunexpress steuert auch Österreich mehrmals an. "Die Lufthansa stieg bei uns vor Jahren mit dem Hinweis aus, dass sich für sie das Ferienfluggeschäft nicht rechnet", sagte Teckentrup in einem FAZ- Interview. "Wenn unser Kerngeschäft künftig durch Sun Express bedroht ist, müssen wir uns mit aller Kraft zur Wehr setzen." DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.7.2011)