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Die Enthüllungsplattform WikiLeaks ist neun Monate nach der Abschaltung der Internet-Adresse wikileaks.org ist wieder über ihre Stammadresse erreichbar. Das Projekt teilte dies am Mittwoch im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit. Anfang Dezember 2010 hatte die US-Internet-Firma everyDNS.net die zentrale Adresse entfernt, unter der WikiLeaks zuvor im Browser aufgerufen wurde. Das Unternehmen begründete die Entscheidung mit massiven Attacken auf die Webseite, nachdem WikiLeaks mit der Veröffentlichung von Berichten amerikanischer Diplomaten begonnen hatte.

Solidarisierungswelle

Das Aus für wikileaks.org löste damals eine breite Solidarisierungswelle aus. Nach kurzer Zeit war die Website über die Schweizer Adresse wikileaks.ch wieder zu erreichen. Außerdem machten in wenigen Tagen mehr als 1000 Sympathisanten auf ihren Web-Servern Platz für die Veröffentlichung der Botschaftsdepeschen. Der Internet-Aktivist John Perry Barlow twitterte nach der Abschaltung von wikileaks.org: "Der erste ernsthafte Info-War ist jetzt im Gange. Das Schlachtfeld ist WikiLeaks. Ihr seid die Truppen." Als Registrar für wikileaks.org ist jetzt die US-Firma Dynadot aufgeführt, die schon einmal die Webseite für das Projekt angemeldet hatte. Angemeldet wurde die Adresse von einem Internet-Nutzer in Kalifornien. (APA)