"Liebst du dein Rad? Dann heirate es!" Unter diesem Motto veranstaltete das Bicycle Film Festival die Erste Wiener Fahrradhochzeit am 16. September.

18.45 Uhr: beschauliche Abendstimmung an der Strandbar Hermann.

derStandard.at/tinsobin

Wenige Minuten später rollen zahlreiche Critical Mass (CM)-TeilnehmerInnen den Weg zum Donaukanal hinunter, um ihren Fahrrädern die Frage aller Fragen zu stellen: "Willst du mich heiraten?"

derStandard.at/tinsobin

Bereits im Vorfeld der Fahrradhochzeit wurden im CM-Forum brennende Fragen aufgeworfen: "Wenn ein Mann ein Herrenrad heiratet, ist das dann gleichgeschlechtliche Liebe?" Wie unser Bild beweist, steht der Ehelichung eines geliebten Fahrrades nichts im Weg.

derStandard.at/tinsobin

Die Hochzeitsrobe ist bis ins Detail geplant.

Weitere im Vorfeld der Fahrradhochzeit gestellte Fragen: "Ich hab zwei Radln und vier Boards mit denen ich in wilder Ehe lebe, was mach ich nur? Kann ja schlecht alle mitzahn, das wär ja dann fast so anstrengend wie eine konventionelle Hochzeit... und ich kann doch schlecht bloss EINS heiraten?!?" 

derStandard.at/tinsobin

"Muss man nach der Hochzeit ne Fahrradglocke am Ringfinger tragen? Kann man für ein havariertes Fahrrad Pflegeurlaub beantragen?"

Bild: Erwin Preuner

Foto: Erwin Preuner

Fragen über Fragen. Dennoch spricht dieses Paar ein fröhliches "Ja" aus - sowohl zueinander als auch zum Fahrrad.

derStandard.at/tinsobin

Der Brautstrauß darf nicht fehlen.

derStandard.at/tinsobin

Steffi und Robert Merida heiraten in Rot. Als Trauzeugen fungieren Marianne und Bernd von der vienna bikekitchen. "Die beiden haben auch schon ein Kind, aber das ist in der Pubertät und haut dauernd ab" - weshalb es nicht mit im Bild ist.

derStandard.at/tinsobin

Auch das Dj-Wagerl - ein mobiles, von einem Transportrad gezogenes Soundsystem - soll  geheiratet werden.

derStandard.at/tinsobin

Prächtiger Aufputz.

derStandard.at/tinsobin

"Das ist das Love-Rad. Ich heirate es heute, weil ich meine Freundin nicht heiraten kann. Sie ist in Russland."

derStandard.at/tinsobin

Ganz in Weiß: Ob Benno sein selbst gebautes Küchenrad ehelichen wird?

derStandard.at/tinsobin

Einleitung der kollktiven Trauung mit "all you need is love". Zeremonienmeister ist Reverend Crank.

Bild: Erwin Preuner

Foto: Erwin Preuner

Die Messdiener ersetzen Cranks schwarzen Hut durch einen Fahrradhelm. Das Gelübde kann beginnen. "An die Fahrrräder: Werdet ihr dafür sorgen, dass sich dort, wo sich die mit euch verheirateten Menschen draufsetzen, immer ein Sattel ist?"

derStandard.at/tinsobin

"Versprecht ihr, dass ihr nur im äußersten Notfall Reflektoren tragen werdet? Werdet ihr darauf achten, dass sich die Röcke und Hosenbeine eurer Bräute, Bräutigame niemals in den Speichen verfangen?"

derStandard.at/tinsobin

Kollektives Geklingle. Und weiter geht's. "An die Menschen: Werdet ihr dafür sorgen, dass es eurer Braut, eurem Bräutigam nicht an Fett, Luft und Speichen mangelt?"

derStandard.at/tinsobin

"Werdet ihr treu sein in guten wie in schlechten Zeiten und eure Braut, euren Bräutigam niemals mit einem Elektrofahrrad betrügen? Der Strom gehört in die Mikrowelle... Werdet ihr so lange auf eurer Braut, eurem Bräutigam fahren, till they crumble to dust?" fragt der Zeremonienmeister. "Dann hebt eure Hände und legt eure Ehegelübde ab."

derStandard.at/tinsobin

Jetzt greift Crank zum Billa-Kübel (nein, es handelt sich nicht um Product Placement)...

derStandard.at/tinsobin

... und zum Klobesen, um den Bund der Fahrrad-Ehe mit einer Segnung zu beschließen.

derStandard.at/tinsobin

"Im Namen der Speiche, des Rahmens und der Schaltung: Ihr seid verheiratet und dürft die Braut, den Bräutigam küssen."

derStandard.at/tinsobin

Gesagt, getan, und so mancher wiegt sich im Hochzeitswalzer...

derStandard.at/tinsobin

... während andere ihre Räder in die Höhe stemmen. 

derStandard.at/tinsobin

Manche Braut wiegt schwer. Ob die Fahrradredakteurin ihr Fahrrad geheiratet habe? Nein, es steht verwaist auf dem Fahrradparkplatz. Zugegeben, es handelt sich um Beziehungsangst. Die Vorstellung, das geliebte Rad jemals an jemand anderen zu verlieren, ist auch ohne Trauschein schon nahezu unerträglich... (Eva Tinsobin, derStandard.at, 18.09.2011)

derStandard.at/tinsobin