Wien  - Gesundheitsminister Alois Stöger will die Regeln für Schönheitsoperationen verschärfen. Wie er im ORF-Morgenjournal am Mittwoch ausführte, sieht er einen besonderen Schutz bei Jugendlichen als nötig an. Er möchte damit "Modeentwicklungen bei Minderjährigen" entgegenwirken. Zudem wird es, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, mehr Aufklärung und Information zu diesem Thema geben. Auch sieht der Minister Handlungsbedarf bei der Berufsbezeichnung.

Vor dem Sommer habe Stöger seine Beamten damit beauftragt, rechtliche Vorgaben auszuarbeiten, sagte sein Sprecher Fabian Fußeis. Es gibt zwar Leitlinien der Gesellschaft für plastische Chirurgie, die sind allerdings nicht verpflichtend.

Unterstützung erhält der Minister dabei nicht nur aus den eigenen Reihen, auch die Grünen und die niederösterreichische Ärztekammer stehen dem Vorschlag des Gesundheitsministers positiv gegenüber. "Eine Schönheitsoperation ist ein Eingriff, der auch große gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Oft ist den Jugendlichen nicht bewusst, dass sie möglicherweise ein Leben lang mit den Folgen einer solchen OP konfrontiert sind", so SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Mautz.

Jede Operation ist ein Risiko

"Strengere Richtlinien bei Schönheitsoperationen sind unbedingt nötig. Jede Operation ist mit Risiken verbunden. Es ist die Aufgabe des Gesundheitsministers, diese Risiken durch hohe Qualitätsanforderungen an die Medizin so gering wie möglich zu halten", meinte auch Judith Schwentner, Frauensprecherin der Grünen. "Seine Forderung nach strengeren Regeln für solche Operationen, etwa der Ruf nach besserer Aufklärung und genauerer Prüfung, ob solche Operationen wirklich notwendig sind, halte ich für äußerst sinnvoll", meinte auch Christoph Reisner, Präsident der niederösterreichischen Ärztekammer. (APA)