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Pawlowsky: "Wenn die Bischöfe an der Pfarrerinitiative Anstoß nehmen, müssen sie sich auch mit uns auseinandersetzen."

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Wien - Die zum Ungehorsam aufrufenden katholischen Pfarrer erhalten Unterstützung von kirchenkritischen Laienorganisationen. In einer Pressekonferenz am Dienstag präsentierten die Plattform "Wir sind Kirche" und die "Laieninitiative" einen "Aufruf zur Eigenverantwortung". Darin werden "alle die Menschenwürde beschneidenden Bestimmungen des Kirchenrechts" und der "autoritäre Zentralismus" Roms abgelehnt.

Laieninitiative: Priestermangel selbst verschuldet

"Wir, Mitglieder der römisch-katholischen Kirche, wenden uns entschieden gegen den Kurs der gegenwärtigen Kirchenleitung", heißt es in dem Aufruf, der laut den Initiatoren bereits per Post an Bischöfe und Nuntius ergangen ist. "Die Glaubwürdigkeit der Kirche hat durch die zunehmende Abkehr vom Zweiten Vatikanischen Konzil und die Blockade von Reformen schweren Schaden genommen."

Der derzeitige Priestermangel sei von der Kirchenleitung durch überholte Zulassungsbestimmungen selbst verschuldet. Gebe es keine Vorsteher für die Gemeinden, werde man selbst eine Wahl treffen. Man werde nach Wegen suchen, Eucharistiefeiern sicherzustellen und Laien zur Predigt einladen. Außerdem ermutige man wiederverheiratete Geschiedene, zur Kommunion zu gehen. Ausgestattet mit dem "gemeinsamen Priestertum" sehe man sich verpflichtet, das Notwendige eigenverantwortlich wahrzunehmen.

Solidarität mit Schüller

Peter Pawlowsky von der "Laieninitiative" erklärte, man wolle sich gegen den Eindruck zur Wehr setzen, dass es hier lediglich um einen Streit zwischen dem Wiener Erzbischof Christoph Schönborn und dem früheren Generalvikar Helmut Schüller gehe. "Wenn die Bischöfe an der Pfarrerinitiative Anstoß nehmen, müssen sie sich auch mit uns auseinandersetzen", sagte er. (APA)