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Das Galaxy Nexus von Google und Samsung.

Foto: BOBBY YIP / REUTERS

Betrachtet man die Hardwarespezifikationen des vor wenigen Tagen von Google und Samsung vorgestellten "Galaxy Nexus" sticht vor allem ein Punkt besonders heraus: Das 4,65-Zoll große Display des Geräts kann mit einer Auflösung von 1280x720 Pixel aufwarten, und steht damit ganz an der Spitze aktueller Smartphones. Selbst bei der Pixeldichte liegt man Kopf an Kopf mit dem deutlich kleineren Retina-Display des iPhone 4(S) - und beide über dem gemeinhin als Grenze für die Wahrnehmbarkeit einzelner Pixel angenommen Wert von 300 DPI.

Kritik

Doch genau dieser zentrale Bestandteil des Galaxy Nexus kommt nun in die Kritik, nutzt er doch eine schon seit längerem umstrittene Technologie: Mit "Pen Tile" kommen für jedes Pixel nur zwei Subpixel zum Einsatz anstatt wie sonst drei an der Zahl. Dies führt dazu, dass die effektive Auflösung deutlich geringer ist als die nominelle, und es gerade bei dünnen Linien und Schriften zu sichtbaren Randfärbungen kommen kann. Eine solche Technologie kam übrigens bereits beim Nexus One und der AMOLED-Version des Nexus S zum Einsatz.

Offene Fragen

All das allerdings rein theoretisch, wie man etwa bei Anandtech herausstreicht, ist fraglich, ob die Nachteile der Pen-Tile-Technologie bei so einer hohen Pixeldichte wie beim Galaxy Nexus überhaupt noch sichtbar zum Tragen kommen. Auch spielt das konkrete Interface-Design für diese Frage eine gewisse Rolle. Weiters verweist man darauf, dass selbst wenn man ausschließlich die Subpixeldichte betrachtet, diese noch immer über den meisten anderen Smartphones liegt, etwa also auch vor dem Galaxy S II. Wirklich zuverlässige Aussagen könne man ohnehin erst machen, wenn die ersten Testmuster in den Redaktionen - und unter der Makro-Linse - landen.

Zugeliefert

Unterdessen sind auch weitere Hardwardetails über das neue Smartphone bekannt geworden: Die 1,2-GHz-Dual-Core-CPU wird von Texas Instruments geliefert, konkret handelt es sich um einen OMAP-4460-Prozessor. Als GPU dient ein PowerVR-SGX-Chip, der mit 384 MHz getaktet ist, weitere Hardwaredetails lassen sich bei Engadget nachlesen. Dort erfährt man auch, dass die aktuelle Firmware bereits die Version 4.0.1 trägt und auf einem Linux-Kernel 3.0.1 basiert. Der Codename des Galaxy Nexus ist übrigens "Maguro".

Barometer

Unterdessen hat Android-Entwickler Dan Morrill ein kleines Rätsel in der Hardware-Ausstattung des Galaxy Nexus geklärt, nämlich die Frage, wozu hier ein Barometer eingebaut ist. Laut Morrill dient dies vornehmlich dazu, die Zeit zu einem GPS-Lock zu verkürzen. Um einen solchen möglichst schnell vornehmen zu können braucht ein Smartphone neben Zeitinfomation natürlich auch räumliche Angaben - und hier hilft ein Barometer, da es Höheinformationen liefern kann.

Anwendungen

Das heißt natürlich nicht, dass die Hardware nicht auch noch für andere Aufgaben genutzt werden kann, dies bleibe aber der weiteren Community überlassen. Nebenbei merkt Morrill an, dass das Galaxy Nexus keineswegs das erste Android-Gerät mit Barometer sei, auch das Motorola-Tablet Xoom habe ein solches bereits integriert. (apo, derStandard.at, 21.10.11)