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Demonstration in New York gegen Polizeibrutalität und für ein neues Finanzsystem.

Foto: Reuters/Munoz

London/New York/Frankfurt -Während dem Euro-Gipfel zur Schuldenkrise haben weltweit erneut Tausende gegen die Macht der Banken protestiert. In Deutschland demonstrierten in Frankfurt, Berlin, Köln und Düsseldorf nach Polizeiangaben rund 7500 Menschen. Das Anti-Globalisierungs-Netzwerk attac sprach von rund 10.000 Demonstranten, die nach dem Vorbild der New Yorker "Occupy Wall Street"-Bewegung auf die Straße gingen. Auch in London, New York und Sydney wurde das Finanzsystem angeprangert. Vor einer Woche waren weltweit Hunderttausende aus Protest gegen Auswüchse des Kapitalismus auf die Straße gegangen.

Schwerpunkt der Proteste in Deutschland war Frankfurt mit mindestens 4000 Teilnehmern. Attac nannte die neuen Proteste in Deutschland einen Beweis dafür, dass eine neue, dauerhafte Bewegung gegen die Macht der Banken entstehe. Zusammen mit weiteren Partnern wolle man am 12. November größere Demonstrationen in Frankfurt und Berlin organisieren.

In London errichteten Demonstranten am Samstag ein zweites Zeltlager im Finanzdistrikt. Es soll das vor einer Woche erbaute Camp vor der St.-Paul's-Kathedrale entlasten. Der Dom war am Freitag erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg für Besucher geschlossen worden. Die Behörden erklärten, die Campingkocher der Demonstranten stellten ein Brandrisiko dar, und die Zelte versperrten den Zugang. Im neuen Lager haben den Organisatoren zufolge bis zu 300 Demonstranten ihre Zelte aufgeschlagen.

In Sydney räumte die Polizei am Sonntag ein Zeltlager von rund 70 Aktivisten im Finanzbezirk. 40 Personen wurden festgenommen. Vor zwei Tagen war es bei einer ähnlichen Polizeiaktion in Melbourne zu Zusammenstößen mit Kapitalismuskritikern gekommen.

Im New Yorker Stadtteil Manhattan zogen Demonstranten aus Protest gegen das harte Vorgehen der Polizei bei den vergangenen Kundgebungen durch die Straßen. Jedoch war die Gruppe deutlich kleiner als vor einer Woche, als 5000 Menschen ihrem Ärger über Zwangsversteigerungen von Häusern, die hohe Arbeitslosigkeit sowie die Staatshilfen für Banken Luft machten. Dabei waren mehr als 700 Menschen festgenommen worden. (APA)